Freisings OB will dritte Startbahn nicht hinnehmen

Der designierte Freisinger Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher ist jung, surft gern im Internet und will die dritte Startbahn am Münchner Flughafen verhindern.
dpa/lby |
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In dieser Simulation ist zu sehen, wie die dritte Start- und Landebahn auf dem Flughafen München aussehen könnte.
ho In dieser Simulation ist zu sehen, wie die dritte Start- und Landebahn auf dem Flughafen München aussehen könnte.

Er ist jung, surft gern im Internet und will die dritte Startbahn am Münchner Flughafen verhindern. Der neue Freisinger Oberbürgermeister Eschenbacher setzt im Rathaus auf Kommunikation und Transparenz. Für das von ihm betriebene Szene-Lokal wird er wohl kaum noch Zeit haben.

Freising – Der neue Freisinger Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher will sich nicht mit dem geplanten Bau der dritten Startbahn am Münchner Flughafen abfinden. „Die Landebahn würde uns einen Teil unserer Entwicklungsmöglichkeiten rauben“, sagte der 34-Jährige einen Tag nach seiner Wahl zum Rathauschef der Großen Kreisstadt der Nachrichtenagentur dpa. „Das können wir nicht hinnehmen.“ Eschenbacher hatte bei der OB-Wahl am Sonntag für die Freisinger Mitte, eine Abspaltung der örtlichen CSU, knapp 57 Prozent der Stimmen geholt. Er tritt sein Amt am 1. Mai an.

Die Stadt Freising ist einer von zahlreichen Klägern gegen den Planfeststellungsbeschluss für die dritte Startbahn. „Wir haben sehr viele Probleme mit unserer Infrastruktur durch den Flughafen“, sagte Eschenbacher. „Wir brauchen dringend zwei Umgehungsstraßen, vor allem müssen wir aber etwas gegen den Siedlungsdruck unternehmen.“ Die Mieten und Immobilienpreise hätten Münchner Niveau erreicht, erläuterte Eschenbacher.

Von daher sei es problematisch, dass Freising neben dem Fluglärm durch den Bau der Startbahn auch noch Flächen weggenommen würden, „die dringend für den Wohnungsbau benötigt werden“. Der Stadtteil Attaching müsste sogar teils abgesiedelt werden.

Zu den Schwerpunkten seiner Arbeit als Oberbürgermeister der rund 45 000 Einwohner zählenden Domstadt rechnet Eschenbacher neben der Wirtschaftsförderung die Innenstadtbelebung. Bei seinen Vorhaben will der gelernte Einzelhandelskaufmann die Bürger aktiv beteiligen. „Ich setze auf Kommunikation und Transparenz, wie ich dies auch schon im Wahlkampf gemacht habe.“ Dabei will der 34-Jährige die sozialen Netzwerke im Internet intensiv nutzen. Er plant aber auch Stadtteilbegehungen und Bürgersprechstunden.

Die von ihm mitgegründete Freisinger Mitte spiegelt nach Eschenbachers Überzeugung die Freisinger Bevölkerung exakt wieder. „Wir sind sehr breit aufgestellt“, sagte der seit 2011 verheiratete Hobby-Musiker, der in Freising ein Szene-Lokal betreibt und ein Stadtmagazin herausgibt. Vor dem Wechsel in die neue Gruppierung saß Eschenbacher fast zehn Jahre für die CSU im Stadtrat, davon dreieinhalb Jahre als Fraktionsvorsitzender. Die Freisinger Mitte bildet derzeit die größte Fraktion im Stadtparlament.

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