Freie Bahn für Isar-Fische
Nase, Äsche und Barbe sind die häufigsten Fischarten in der Isar. Doch Wasserkraftwerke oder Staumauern halten sie mancherorts davon ab, frei im Fluss zu wandern. Das bayerische Umweltministerium möchte das ändern.
München - Bis zum Jahr 2021 soll es für Fische in der Isar eine freie Fließstrecke von über 200 Kilometern geben. "Wir wollen Barrierefreiheit für alle Wasserlebewesen vom Sylvensteinspeicher bis zur Mündung bei Deggendorf", sagte Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) der Deutschen Presse-Agentur. Dafür nehme das Umweltministerium gemeinsam mit den Wasserkraftbetreibern über 30 Millionen Euro in die Hand.
Bisher halten Wasserkraftwerke oder Staumauern Fische mancherorts davon ab, weiterzuschwimmen. Sogenannte Fischaufstiegshilfen sollen Scharf zufolge Abhilfe schaffen und die Abschnitte passierbar machen. Dabei handelt es sich um Wassertreppen, die neben dem Kraftwerk oder der Staumauer aufgebaut werden. Die Fische können dann durch kleine Sprünge von Stufe zu Stufe den Weg nach oben finden und ihren Weg fortsetzen.
Nase, Äsche und Barbe
Die bislang längste freie Fließstrecke der Isar besteht auf etwa 55 Kilometern zwischen Lenggries (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen) und Pullach (Landkreis München). Für die neue Fließstrecke müssten fünf Aufstiege komplett neu errichtet werden, sagte Scharf.
Am häufigsten sieht man in der Isar nach Angaben des Umweltministeriums die Fischarten Nase, Äsche und Barbe. Daneben gebe es jede Menge Kleinlebewesen wie Krebse oder Schnecken. Doch vor allem die Fische wandern, etwa wenn sie zum Laichen kühles Wasser und Kiesbänke brauchen.
Einige Fischaufstiegshilfen gibt es schon in der Isar. Rund ein Dutzend größerer Hindernisse sind in der Vergangenheit mit Fischtreppen und Umgehungsgewässern ausgestattet worden, etwa an verschiedenen Stellen im Landkreis Landshut. "Wir machen die Isar wieder zur blauen Lebensader in Bayern", sagte Scharf.
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