Freiburg: Reisingers 1. Heimspiel
Aber SpVgg-Stürmer verspricht: „Ich will den Aufstieg mit Fürth schaffen“
FÜRTH Enger ging es beim Aufstiegs-Endspurt im Unterhaus selten zu. Lediglich zwei Pünktchen trennen die zweitplazierten Mainzer (54 Zähler) von den Fürthern (52) auf Rang vier. Einzig Freiburg thront mit 64 Zählern entspannt über den Dingen. Eine Konstellation, die den Kleeblättlern für ihr heutiges Endspiel (17.30 Uhr) im Breisgau im allgemeinen und Stürmer Stefan Reisinger im besonderen recht gelegen kommt. Denn die nicht ganz unberechtigte Sorge, dass ausgerechnet Reisinger seinem künftigen Arbeitgeber nochmal in die auf voller Flamme köchelnde Aufstiegs-Suppe spucken könnte, hat sich mit dem 5:2 der Breisgauer in Koblenz endgültig erledigt. Freiburg feiert und Reise kann Vollgas geben.
"Dieses Standing bei den Fans habe ich mir auch hart erarbeitet“
Auch wenn der Derby-Torschütze pflichtschuldig beteuert, „ich hätte so oder so Gas gegeben, ich bin ja noch in Fürth angestellt,“ ist ihm die Erleichterung über die klaren Verhältnisse vor seinem ersten „Heimspiel“ dennoch anzumerken. Glaubt auch Trainer Benno Möhlmann: „Reise weiß jetzt vom Kopf her, dass er nächste Saison in der Bundesliga spielt.“
So läuft die Partie in der Badenova-Arena für den 12-Tore-Mann unter der Rubrik „Vorstellunggespräch“. Eine Duftmarke wäre dabei in Sachen zukünftiger Stammplatz nicht von Nachteil – für Reise und für Fürth: „Ich will den Aufstieg mit Fürth schaffen. Und wenn ich dazu ein Tor beitragen kann – umso besser. Ich werde alles dafür tun, dass ich nächste Saison gegen Fürth in der Bundesliga spielen kann.“
Abwarten. Sicher ist nur, es wäre ein Abschied, wie er bislang noch keinem der zahlreichen Fürther Stammkräfte, die irgendwann ihr Glück in der Bundesliga suchten, gelang. Und sollte der gebürtige Landshuter in seinem zweiten Anlauf in Franken die SpVgg tatsächlich in die Erste Liga schießen, die Fans würden ihrem „Fußballgott“ ein gedankliches Denkmal bauen. Denn selbst der schon länger angekündigte Wechsel nach Freiburg hat seinem Kultstatus nicht geschadet. „Dieses Standing bei den Fans habe ich mir auch hart erarbeitet“, sagt Reisinger stolz.
Stripverbot für Freiburgs Idrissou
Leicht gefallen ist ihm der Schritt in die Fremde freilich nicht. „Ich werde Fürth vermissen, die Fans, meine Freunde. In Freiburg muss ich wieder bei Null anfangen“, beschreibt er seine Zukunftssorgen. Jedenfalls muss er sich in Freiburg umstellen, vom potentiellen Aufstiegshelden zum Abstiegskämpfer. „Freiburg ist kein zweites Hoffenheim“, ahnt auch der Stürmer, dass es nächste Saison für ihn und den SC nur um den Klassenerhalt gehen wird.
Den indes gilt es jetzt mit Fürth noch zu verhindern und dafür sind drei Punkte in Freiburg Pflicht. Eine Aufgabe, die bei den vielen Fragezeichen die SC-Trainer Robin Dutt derzeit plagen durchaus machbar erscheint. Mit Jonathan Jäger, Tommy Bechmann (Wadenprobleme), Kapitän Heiko Butscher (muskuläre Probleme), Oliver Barth (Sprunggelenk) und Torwart Simon Pouplin ist die halbe Start-Elf angeschlagen.
Und selbst Dutts einziger verbliebener Stammstürmer Mohammadou Idrissou darf nicht, wie er will. Bei einem Sieg über Fürth hatte der Kameruner angekündigt, im Mittelkreis blank zu ziehen. Pustekuchen. Den Aufstiegs-Striptease hat der Trainer umgehend untersagt. Nicht aus Respekt gegenüber Fürth, sondern, „weil meine kleine Nichte im Stadion ist.“ Krischan Kaufmann
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