Freibad-Drama: Tote standen unter Drogeneinfluss
Die Ermittlungen im Fall des tragischen Unglücks im Kulmbacher Freibad sind fast abgeschlossen. Jetzt veröffentlichte die Polizei neue Details zu den Todesfällen. Beide Männer standen unter erheblichem Drogeneinfluss.
Kulmbach - Knapp drei Wochen nachdem ein Spaziergänger die beiden toten Männer im Schwimmbad entdeckte, neigen sich die Ermittlungen dem Ende zu. Den Beamten geland es, die Stunden vor dem Unglückssprung und die Umstände des Todes weitgehend zu rekonstruieren.
Das Becken, in das die beiden Männer sprangen, war seit Saisonbeginn gesperrt, zudem wurde das Wasser abgelassen. Ein Mann fand die beiden Leichen im Becken und alarmierte sofort den Notarzt, jedoch kam für die beiden Männer jede Hilfe zu spät. Sie waren an den schweren Verletzungen gestorben
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Mittlerweile konnten der Abend und die Stunden vor dem Unglück, durch Vernehmungen und Befragungen, weitesgehend ermittelt werden. Die beiden Männer (20 und 24 Jahre alt) waren am Samstagabend zunächst mit mehreren Bekannten in der Kulmbacher Innenstadt unterwegs. Nach Mitternacht trennten sich nach den Aussagen der Begleiter die Wege der Männer.
Die beiden später Verunglückten überwanden den Zaun des Freibads und stiegen anschließend von hinten auf die Sprunganlage. Nachdem beide ihre Oberteile ausgezogen hatten, kletterten sie über eine Plattform auf den Sprungturm, dessen regulärer Zugang allerdings ebenfalls gesperrt war.
Anschließend sprangen sie über zehn Meter in die Tiefe und schlugen in dem leeren Becken auf. Sie erlitten tödliche Verletzungen.
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Ein erstes Ergebnis der durch die Staatsanwaltschaft Bayreuth angeordneten Obduktion ergab, dass beide Männer an den Folgen ihrer Verletzungen, die sie sich beim Sprung aus großer Höhe zugezogen hatten, verstarben.
Nach weiteren Untersuchungen konnten die Ermittler feststellen, dass beide unter dem Einfluss von Drogen standen. So konnten Spuren von Cannabis und Ecstasy nachgewiesen werden. Zudem waren beide Männer alkoholisiert, der 20-Jährige hatte einen Wert von mehr als einem Promille.
Ermittler überprüften auch die Sicht bei gleichen nächtlichen Lichtverhältnissen. Die Beamten schilderten das Ergebnis wie folgt: "Eine Überprüfung ergab im Übrigen, dass ohne Schwierigkeiten zu erkennen war, dass sich kein Wasser im Becken befand."