„Fregger!“ Wenn der Franke freundlich ist

Kabarettist Klaus Karl-Kraus stellte gestern den zweiten Band seines „Fränkischen Wörter- büchlas“ vor. Thema: „Freundlichkeit“
NÜRNBERG Ein „Fränkisches Wörterbüchla“ zum Thema „Freundlichkeit“ – ein unmögliches Unterfangen, sollte man meinen. Doch der Erlanger Autor, Kabarettist, Diplom-Betriebswirt und Sportreporter Klaus Karl-Kraus hat es gewagt – und tatsächlich, wie schon zum Thema „Urlaub“, ein ganzes Büchlein zusammengetragen.
Gestern stellte der 57-Jährige sein Werk offiziell vor – ausgerechnet am Info-Point des Nürnberger Hauptbahnhofs, wo, so „KKK“ augenzwinkernd, tagtäglich die „Freundlichkeit gelebt wird“.
„Der Franke ist nicht unfreundlich, er ist echt“, sagt Karl-Kraus, und versucht sich in seinem schmalen Dialekt-Lexikon (64 Seiten) ernsthaft daran, die raue Schale seiner Landsleute ein wenig aufzubrechen.
Zum Beispiel, indem er Außerfränkischen erklärt, dass das scheinbar derbe Schimpfwort „Fregger“ eine „nedde Bezeichnung für einen über beleumundeten Menschen“ sei. Und der „Hundsgrübbl“ eine „durchaus anerkennende Bezeichnung für einen erfolgreichen Menschen“.
Dennoch: Ein Indiz belegt laut dem „Wörterbüchla“, dass gute Laune und Franken tatsächlich nicht zusammenpassen. Denn weder für „Freundlichkeit“, noch für „Höflichkeit“ gibt es einen Dialektbegriff. Für unfreundliche Zeitgenossen aber gleich mehrere... eis
Klaus Karl-Kraus: „Fränkisches Wörterbüchla (Band II): Freundlichkeit“, Edition Spielbein (Erlangen), 9,95 Euro.