Frauenmörder Alexander R. schweigt weiter
Im April beginnt der Prozess gegen den Unterfranken, der eine dreifache Mutter tötete
MESPELBRUNN Die Polizei jagte den mutmaßlichen Frauenmörder Alexander R. durch halb Europa. Ab 26. April muss sich der 37-Jährige vor dem Landgericht Aschaffenburg verantworten. Die Liste der Anklagepunkte ist lang: Mord, schwerer Raub, schwere räuberische Erpressung, erpresserischer Menschenraub, Geiselnahme und Freiheitsberaubung.
Alexander R., der auch über die Fernsehsendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ gesucht wurde, soll auf dem Parkplatz des Wasserschlosses Mespelbrunn im Juli 2008 die dreifache Mutter Carmen S. erstochen haben, weil sie ihn verschmähte.
Nach der Tat flüchtete er und wurde in ganz Europa gesucht. Bei mehreren Aufenthalten in seinem Heimatort im Spessart terrorisierte er Bekannte und Verwandte, entkam der Polizei aber jedes Mal. Schließlich wurde er im Juli letzten Jahres bei einer Routinekontrolle im Bahnhof des französischen Colmar festgenommen. Er leistete keinen Widerstand.
Seit 28. August sitzt er in deutscher Untersuchungshaft – und schweigt beharrlich zu den Vorwürfen. Geplant sind zehn Verhandlungstage, bei denen über 50 Zeugen und drei Sachverständige gehört werden sollen. Ein Urteil soll dann am 10. Juni fallen.
Das Verfahren ist laut einem Justiz-Sprecher eines der größten in Aschaffenburg in den letzten Jahrzehnten, es werden Medienvertreter aus ganz Deutschland erwartet.
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