Frau tötet dreijährigen Sohn: Mutter muss in Psychiatrie

Ingolstadt (dpa/lby) - Eine Mutter, die ihren dreijährigen Sohn umgebracht hat, muss auf unbestimmte Zeit in ein psychiatrisches Krankenhaus. Dazu verurteilte das Landgericht in Ingolstadt die Frau am Montag. Die Strafkammer stellte zwar fest, dass die Frau wegen ihrer Krankheit bei der Tat schuldunfähig gewesen sei. Aufgrund der schwerwiegenden psychischen Erkrankung sei es aber wahrscheinlich, dass die Beschuldigte in unbehandeltem Zustand erneut für die Allgemeinheit zu einer Gefahr werden könne, berichtete Gerichtssprecherin Heike Linz-Höhne nach dem Urteilsspruch.
Die damals 36-Jährige hatte im April 2018 im oberbayerischen Baar-Ebenhausen (Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm) ihrem schlafenden Kind den Hals durchgeschnitten. Der Großvater fand die Leiche seines Enkels im Kinderzimmer. Nach der Bluttat hatte die Mutter einen Suizidversuch unternommen, indem sie ihre Kleidung in Brand setzte. Mit lebensbedrohlichen Verletzungen kam die Frau ins Krankenhaus. Später wurde sie vorläufig in eine Psychiatrie eingewiesen.
Der Vorsitzende Richter Jochen Bösl sprach von einer Tragödie, die in ihrem Ausmaß für niemanden abzusehen war. In Zukunft muss nun regelmäßig geprüft werden, ob die Frau weiterhin gefährlich ist oder aus der Klinik entlassen werden kann.