Frau in Treuchtlingen von Maibaum erschlagen: Gutachter soll helfen

Treuchtlingen - Bei der Aufklärung des Maibaum-Unglücks im mittelfränkischen Treuchtlingen mit einer Toten setzt die Polizei auf ein Expertengutachten.
Die Ermittler hätten zur Untersuchung der Baumspitze einen Baum-Sachverständigen beauftragt, teilte ein Sprecher der Polizei am Mittwoch mit. Der Experte werde den sichergestellten Stamm samt der abgebrochenen Spitze eingehend überprüfen. Ein Ergebnis werde aber wohl erst in einigen Tagen vorliegen, sagte der Sprecher.
Nach Unglück: Schock und Trauer un Treuchtlingen
Unterdessen herrschte in Treuchtlingen nach dem Unglück tiefe Betroffenheit. Die Menschen seien erschüttert, hieß es in einer städtischen Mitteilung vom Mittwoch. Ein Mitverschulden des Kulturvereins des Ortsteils Wettelsheim, der eigens für die Ausrichtung des jährlichen Maibaumfestes gegründet worden sei, sah man bei der Stadt nicht. Der Maibaum stamme aus dem Stadtwald und sei von Vereinsmitgliedern geschlagen worden, die Erfahrung mit dem Fällen von Bäumen hätten. Auch beim Verzieren des Baums habe man keine äußeren Beschädigungen gefunden.
Zu dem Unfall war es am Montag nach dem Aufstellen des Maibaums gekommen. Aus ungeklärten Gründen brach plötzlich die Spitze des Stammes ab und stürzte auf eine 29 Jahre alte Frau. Ein Notarzt versuchte vergeblich die Frau wiederzubeleben. Sie starb noch am Unfallort. Von einem herabfallenden Ast wurde außerdem ein drei Jahre alter Bub verletzt und vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht. Vermutlich hatte eine Windböe die Baumspitze so stark geknickt, dass sie abbrach.