Frau (54) wurde von Zug überrollt

Erster Todesfall mit der fahrerlosen U-Bahn am Rathenauplatz: Die „Geister-Bahn“ konnte nicht mehr rechtzeitig anhalten – VAG hält einen Systemfehler für ausgeschlossen.
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Ein Blick in den U-Bahnhof Rathenauplatz: Kurz nach dem Unglück bemühen sich Helfer der Feuerwehr, die Leiche der 54-jährigen Frau zu bergen, die noch unter der eingefahrenen U3 liegt. Die Frau war auf die Gleise gestürzt, die Bahn konnte nicht rechtzeitig halten.
Berny Meyer 2 Ein Blick in den U-Bahnhof Rathenauplatz: Kurz nach dem Unglück bemühen sich Helfer der Feuerwehr, die Leiche der 54-jährigen Frau zu bergen, die noch unter der eingefahrenen U3 liegt. Die Frau war auf die Gleise gestürzt, die Bahn konnte nicht rechtzeitig halten.
Trauriges Ende: Bestatter tragen die Leiche der 54-Jährigen aus dem U-Bahnhof Rathenauplatz.
Berny Meyer 2 Trauriges Ende: Bestatter tragen die Leiche der 54-Jährigen aus dem U-Bahnhof Rathenauplatz.

Erster Todesfall mit der fahrerlosen U-Bahn am Rathenauplatz: Die „Geister-Bahn“ konnte nicht mehr rechtzeitig anhalten – VAG hält einen Systemfehler für ausgeschlossen.

NÜRNBERG Es ist die Frage, die am häufigsten im Zusammenhang mit der „Geister-Bahn“, der U-Bahn ohne Fahrer, gestellt wird: Wie sicher ist sie? Was, wenn jemand auf die Gleise fällt? Seit wenigen Monaten fährt die U2, beziehungsweise die U3 ohne Fahrer zwischen den Bahnhöfen Gustav-Adolf-Strasse und Maxfeld. Gestern geschah ein grauenhafter Unfall: Am Rathenauplatz stürzte am Vormittag eine Frau auf die Gleise. Die 54-Jährige hatte keine Chance, der Zug konnte nicht mehr rechtzeitig abbremsen.

Kurz nach 9 Uhr fiel die Frau auf das Gleis. Der zu zwei Drittel bereits eingefahrene Zug konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und erfasste die Frau – sie starb noch auf den Gleisen.

Kaum vorzustellen, was die Fahrgäste gesehen haben müssen, die den einmaligen Ausblick genossen haben, für den die U3 mittlerweile berühmt ist: Freie Sicht auf die Strecke, die Gleise rasen, wie ein Lokführer fährt der Gast auf den U-Bahnhof zu – und ist damit direkter Augenzeuge des Dramas. Nachdem der Zug stand, verließen die Fahrgäste den U-Bahnhof schnell – er wurde von der Polizei abgeriegelt.

Bremsweg von 70 Metern ließ keine Chance

Hätte der Unfall durch einen Fahrer verhindert werden können? Wohl nicht.

Die VAG: „Die U-Bahn-Züge – konventionell wie automatisch – fahren in einen Bahnhof im Schnitt mit 50 km/h ein und haben dann noch einen Bremsweg von etwa 70 Metern, so dass ein rechtzeitiges Bremsen aus rein physikalischen Gesetzen heraus nicht mehr möglich ist. Ein Systemfehler kann also ausgeschlossen werden.“

Die Staatsanwaltschaft hat erste Ermittlungen aufgenommen, um die Unfallursache zu klären. Ein technischer Defekt kann aber laut VAG schon jetzt ausgeschlossen werden.

Die Feuerwehr kümmerte sich um die Bergung der verunglückten Frau unter dem Zug. Das Gleis 2 in Richtung Flughafen, bzw. Maxfeld, konnte zwischen 9 und 11.10 Uhr nicht befahren werden. Die U-Bahn-Züge wurden über das Gleis 1 geleitet, wo sie im Wechsel mit den Zügen der Gegenrichtung fuhren. Am Rathenauplatz hielt während dieser Zeit kein Zug. sw

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