Franz-Josef Unterlechner: Ich bin Koch, kein Fernsehstar

Franz-Josef Unterlechner hat am Mittwochabend das Finale der Fernsehshow "Top Chef Germany" auf Sat.1 gewonnen.
Der 33-jährige Küchendirektor aus Markt Schwaben hat den Titel "Top Chef Germany" beim TV-Wettkochen geholt. Die AZ hat mit ihm gesprochen – über die Kameraerfahrung und das Preisgeld.
Gegrilltes Milchlamm mit confierter Aubergine, Bohnen und orientalischem Couscous haben Franz-Josef Unterlechner, dem 33-jährigen Küchendirektor im "Bachmair Weissach" am Tegernsee, den Sieg bei der Fernsehshow "Top Chef Germany" auf Sat.1 eingebracht. Das war der Hauptgang seines Siegermenüs. Gegen elf Spitzenköche setzte sich der gebürtige Harlachinger im Finale am Mittwochabend durch.
Franz-Josef Unterlechner: "Ich wollte nur gewinnen"
Am Tag danach erreicht die AZ den Kochkünstler am Telefon: "Es hat sehr, sehr viel Spaß gemacht", sagt er. Aber es ging ihm nicht nur um die Freude: "Ich habe mitgemacht, um zu zeigen, was ich kann, wie ich’s kann und ich wollte nur gewinnen", sagt er.
Beworben hat er sich Anfang Dezember, als er über Facebook von der Show und dem hochkarätigen Juror Eckart Witzigmann erfahren hat. "Ich habe gedacht, das ist sicher ein cooles Format, wenn er da mitmacht", sagt Unterlechner.
Witzigmann, der mit seiner Küche in Nobelrestaurants wie Tantris oder Aubergine zum Spitzenkoch wurde, reizte die Möglichkeit, den Nachwuchs aktiv zu unterstützen. "Wir haben in der Gastronomie – und nicht nur dort – ein massives Nachwuchsproblem und "Top Chef Germany" geht das aktiv an, andere reden nur darüber", kommentierte der 77-Jährige seine Motivation.
Aus über 300 Bewerbern wird Unterlechner zusammen mit elf weiteren Köchen ausgewählt – und misst sich in sechs Folgen mit ihnen am Herd.

50.000 Euro Preisgeld
Eine der Herausforderungen, neben der Blindverkostung und dem Nachkochen eines Gerichts von Zwei-Sterne-Koch Tim Raue: die Kameras. "Am ersten Tag hat man noch überlegt, wie man sich bewegt, aber dann war alles cool und die Kameraleute auch sehr nett", sagt Unterlechner. Auf den TV-Geschmack ist er aber nicht gekommen. "Ich bin Koch, kein Fernsehstar", macht er deutlich. Seine Hauptaufgabe sei immer noch "gut zu kochen und unsere Gäste glücklich zu machen. Da sehe ich mich auch in Zukunft". Daran werde sich durch den Sieg, den er in erster Linie als Bestätigung für seine bisherige Arbeit sieht, nichts ändern.
Ändern wird sich aber etwas an Unterlechners Kontostand: 50 000 Euro hat er neben einem großen Porträt im Magazin "Der Feinschmecker" als "Top Chef Germany" gewonnen. Was er mit dem Geld macht? "Keine Ahnung", sagt er gestern, "wahrscheinlich Urlaub mit der Familie an weißem Strand und blauem Meer."
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