Frankens Wirtschaft spürt schon die Krise

Doch die IHK-Experten sind sich einig: „Wir können dem Sturm standhalten!“
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Am Nürnberger Hafen – hier das Container-Terminal – werden bereits weniger Güter umgeschlagen.
Bischof&Broel 2 Am Nürnberger Hafen – hier das Container-Terminal – werden bereits weniger Güter umgeschlagen.
Jobs gefährdet? IHK-Geschäftsführer Markus Lötzsch.
IHK 2 Jobs gefährdet? IHK-Geschäftsführer Markus Lötzsch.

Doch die IHK-Experten sind sich einig: „Wir können dem Sturm standhalten!“

NÜRNBERG Finanzkrise und Konjunkturflaute werfen zum Jahresende zunehmend Schatten auf die Wirtschaft in Nordbayern. „2009 wird alles andere als ein fettes Jahr“, sagt der Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Würzburg-Schweinfurt, Ralf Jahn. Und sein Nürnberger Kollege Markus Lötzsch erwartet wieder steigende Arbeitslosenzahlen. Dennoch warnen die fränkischen Wirtschaftsvertreter vor übertriebenem Pessimismus. „Wir sind davon überzeugt, dass unsere Wirtschaft diesem Sturm standhalten kann“, so der Bayreuther IHK-Geschäftsführer Hans Trunzer.

Sorge machen freilich einzelne Branchen wie die Automobilzulieferer. „In Oberfranken arbeiten rund 40000 Personen in 250 Unternehmen, die der Autoindustrie zugerechnet werden können“, rechnet Trunzer vor. Das entspreche einem Drittel der Arbeitsplätze in der Region. Auch Mittel- und Unterfranken haben eine starke Autozulieferer-Branche.

Markus Lötzsch erwartet für das stark exportorientierte Mittelfranken mit Problemen, glaubt aber, dass nicht alle Wirtschafts-Sektoren gleichermaßen betroffen sein werden. Der Dienstleistungs-Sektor habe sich als „krisenfester Job-Motor für den mittelfränkischen Arbeitsmarkt“ erwiesen. Gleichwohl deuteten sinkende Auftragseingänge und ein Hinauszögern von Investitionen auf ein schwieriges Jahr 2009 hin.

Davon kann auch Nürnbergs Hafen-Chef Harald Leupold ein Lied singen: „Seit einigen Wochen spüren wir einen Rückgang in verschiedenen Transportbereichen wegen der wirtschaftlichen Delle.“ So registriere der Hafen „einen deutlichen Rückgang von Containerzügen aus den Seehäfen.“ Dennoch erwartet Leupold für 2009 beim Güterumschlag ein abgeschwächtes Wachstum von drei Prozent.

Auch in Mainfranken sorgten sinkende Auftragseingänge und eine rückläufige Produktion für zunehmenden Konjunktur-Pessimismus, so IHK-Geschäftsführer Ralf Jahn. Viele Unternehmen litten unter den verschärften Finanzierungs-Bedingungen. Das treffe vor allem kleine Firmen bis zu zehn Beschäftigten, aber auch große Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern. Hier rechnet man mit einem Arbeitsplatz-Abbau, während der Mittelstand seine Beschäftigten-Zahl wohl werde stabil halten können, so die IHK in Mainfranken.

Dort setzt man auf die Entwicklung der Gesundheitswirtschaft, während die Mittelfranken ihre Stärken in den „Kompetenzfeldern“ Verkehr und Logistik, Information und Kommunikation sowie Automation und Produktionstechnik ausspielen wollen. Oberfranken gibt dem Thema Ausbildung und Qualifizierung die oberste Priorität – schon jetzt hätten viele Unternehmen Probleme, ihre Stellen zu besetzen.

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