Franke (51) vom Schnee verschüttet - tot

Andreas J. (51) wollte an seinem Haus den kleinen Mühlbach enteisen. Als er mitten im Wasser stand, donnerte der am Rand aufgeschüttete Schnee auf ihn herab. Nachbarn gruben ihn aus – zu spät...
BURKARDROTH Verdammter Winter! Im unterfränkischen Burkardroth (Kreis Bad Kissingen) wurde Andreas J. (51) von einem Schneeberg in einen winzigen Bach gedrückt – er starb.
Die Tragödie erschüttert die ganze Gemeinde. Auch die Sportangler aus Bad Kissingen trauern mit seiner Lebensgefährtin um den beliebten Mann und hilfsbereiten Angler-Kollegen. Mit der gemeinsamen Tochter (18) lebte das Paar in einer ehemaligen Mühle. Das Mühlrad ist längst abmontiert. Nur der Mühlbach plätschert noch am Haus vorbei.
Durch den strengen Frost der vergangenen Tage hatten sich viele Eiszapfen am Wehr gebildet. Das Wasser konnte nicht mehr richtig abfließen. Die Polizei vermutet, dass Andreas J. versuchte, den Bach vom Eis zu befreien. Dazu allerdings musste der Mann zunächst in den etwa drei Meter tief liegenden Bachlauf klettern. Ein etwas schwieriges Unterfangen – denn rechts und links des Baches türmt sich momentan der Schnee meterhoch.
Trotz einstündiger Reanimation starb er im Krankenhaus
Und das wurde dem 51-Jährigen zum Verhängnis! Als er in dem nur 15 Zentimeter seichten Bach stand, kam ein Schneeberg ins Rutschen und begrub den Mann unter sich. Es war seine Lebensgefährtin, der auffiel, dass etwas nicht stimmte: Sie entdeckte den Pickel, mit dem Andreas J. den Bach eisfrei machen wollte, sah den ins Wasser gerutschten Berg – und entdeckte keine Spur von Andreas. Die Frau ahnte: Ihr Freund muss darunter liegen!
Sie alarmierte Nachbar Robert A.: „Andreas war total verschüttet. Wir haben nichts von ihm gesehen.“ Mit anderen Helfern wühlten sie den Schnee weg. „Eine riesige Eisplatte war zu schwer, wir konnten sie nicht bewegen. Mit dem Pickel zerschlugen wir sie.“ Dann endlich tastete er Kleidung. „Wir hatten den Kopf.“ Andreas J. lag mit dem Gesicht im Wasser, leblos.
Der Notarzt kämpfte noch lange um das Leben des Mannes. Trotz einstündiger Reanimation starb er im Krankenhaus. Seine Freundin wurde mit einem Schock in eine Klinik gebracht.
Im Anglerverein Bad Kissingen sind die Menschen fassungslos. „So ein lieber Mensch“, ist dort zu hören. „Für seine Tochter muss es furchtbar sein. Die beiden waren ein Herz und eine Seele.“ Die junge Frau war an der Unfallstelle zusammengebrochen. sw