Forschung: Corona-Eindämmung "einzig sinnvolle Strategie"

Führende Forschungsorganisationen in Deutschland sind sich einig, dass eine konsequente Eindämmung des Coronavirus Sars-CoV-2 aus epidemiologischer Sicht im Moment die "einzig sinnvolle Strategie" ist. "Das Erreichen einer "Herdenimmunität" würde nach den bisher vorliegenden Daten einen Zeitraum von einigen Jahren erfordern, wenn das Gesundheitssystem nicht überlastet werden soll", heißt es in einer Stellungnahme der Präsidenten der Max-Planck-Gesellschaft, der Fraunhofer-Gesellschaft, der Helmholtz-Gemeinschaft und der Leibniz-Gemeinschaft.
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Ein Mann hält eine Mund- und Nasenschutzmaske in den Händen. Foto: Axel Heimken/dpa
dpa Ein Mann hält eine Mund- und Nasenschutzmaske in den Händen. Foto: Axel Heimken/dpa

München - Führende Forschungsorganisationen in Deutschland sind sich einig, dass eine konsequente Eindämmung des Coronavirus Sars-CoV-2 aus epidemiologischer Sicht im Moment die "einzig sinnvolle Strategie" ist. "Das Erreichen einer "Herdenimmunität" würde nach den bisher vorliegenden Daten einen Zeitraum von einigen Jahren erfordern, wenn das Gesundheitssystem nicht überlastet werden soll", heißt es in einer Stellungnahme der Präsidenten der Max-Planck-Gesellschaft, der Fraunhofer-Gesellschaft, der Helmholtz-Gemeinschaft und der Leibniz-Gemeinschaft.

"Unsere Modelle stimmen darin überein, dass sich dies selbst bei optimistischen Schätzungen der Dunkelziffer über Jahre hinziehen und viele Tote erfordern würde", heißt es in den Erläuterungen. Daher müssten einschränkende Maßnahmen auch bei einem solchen Weg über den gesamten Zeitraum aufrechterhalten werden, betonen sie. Zudem sei nicht bekannt, wie lange Personen nach einer Infektion immun sind.

Daher schlagen die Experten auf Basis von mathematischen Analysen der Datenlage vor, zunächst die Neuinfektionen weiter soweit zu reduzieren, bis eine effektive Kontaktverfolgung möglich ist. Unter anderem sollten zudem Testkapazitäten, aber auch die Möglichkeiten der Rückverfolgung (Tracing) ausgebaut werden. Auf Basis gezielter Querschnittstests vor allem in Bereichen mit erhöhtem Infektionsrisiko könnte eine Frühwarn-Infrastruktur etabliert werden.

Für die langfristige Bewältigung der Corona-Pandemie seien auch neue medizinische Erkenntnisse und pharmazeutische Entwicklungen entscheidend. "Die hier vorgeschlagene Strategie muss angepasst werden, sobald neue Erkenntnisse dies ermöglichen oder ein Impfstoff zur Verfügung steht", heißt es in dem Strategiepapier weiter.

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