Forscher Westhauser gerettet - So geht es ihm: Pressekonferenz um 13.30 Uhr

Berchtesgaden - Der Rettungstrupp mit dem vor elf Tagen in der bayrischen Riesending-Schachthöhle verunglückten Forscher hat den Höhlenausang erreicht. "Der Patient ist an der Oberfläche", sagte ein Sprecher der Bergwacht am Donnerstagmittag in Berchtesgaden. Um 11.44 Uhr erblickte der Mann zum ersten Mal wieder Tageslicht.
Lesen Sie hier: Riesending-Schachthöhle Forscher Johann Westhauser aus Höhle gerettet!
Aber wie geht es Westhauser? Wie schwer sind seine Verletzungen? Ist er ansprechbar? Wie sehr hat die lange Zeit ohne intensive Behandlung den Gesundheitszustand verschlechtert? In welches Krankenhaus kommt der prominente Patient?
Antworten auf diese Fragen wird es in der Presskonferenz um 13.30 Uhr geben. Diese findet im Feuerwehrgerätehaus von Berchtesgaden statt. Anwesend ist auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann.
In einer beispiellosen Rettungsaktion holten die Helfer Westhauser in sechs Tagen aus 1000 Metern Tiefe nach oben. Seit seinem Unfall am Pfingstsonntag bis zur Rettung vergingen gut 274 Stunden.
Am Höhlenausgang am Untersberg in 1800 Metern Höhe standen Ärzte bereit, um den 52-Jährigen zu betreuen. Eine mobile notfallmedizinische Station war vorbereitet.
Die Retter hatten die letzte Etappe zunächst in enormer Geschwindigkeit bewältigt. In der Nacht zum Donnerstag verzögerte sich der Transport dann aber noch einmal. Am Donnerstag zogen Helfer die etwa 100 Kilogramm schwere Trage mit dem Schwerverletzten über 180 Meter an Seilen frei schwebend senkrecht nach oben.
Der erfahrene Höhlenforscher, der seit Jahren Deutschlands tiefste Höhle erkundete, war am Pfingstsonntag bei einem Steinschlag von einem Brocken am Kopf getroffen worden. Er erlitt dabei ein Schädel-Hirn-Trauma. Seit dem Unfall bis zur Rettung vergingen gut 274 Stunden.
Während ein internationales Team den Verletzten in der Trage schob, zog und weiterhievte, sicherten ständig Dutzende Helfer den Weg zum Ausgang mit zusätzlichen Haken und neuen Seilen. Sie räumten loses Geröll weg und hielten Gischt aus Wasserfällen mit Planen ab.
In welches Krankenhaus Westhauser kommen wird, war zunächst nicht bekannt. Salzburg läge am nächsten. Aber es könnte auch eine Klinik in Süddeutschland sein – in Bayern oder Baden-Württemberg, wo Westhauser lebt. „Die Ärzte müssen entscheiden, in welche Klinik er geht“, hatte Bergwacht-Sprecher Roland Ampenberger noch am Mittwochmittag betont. „Die wichtigen Kliniken, die infrage kommen, werden darauf eingerichtet sein, dass sie einen weiteren Patienten aufnehmen können.“