Flugzeuge lassen 182 Tonnen Kerosin über Bayern ab
München (dpa/lby) - Zivile Flugzeuge haben in den vergangenen zwei Jahren sechsmal Kerosin über dem Freistaat abgelassen. Insgesamt seien es 182 Tonnen gewesen, wie aus einer Antwort des Verkehrsministeriums auf eine Anfrage von SPD-Landtagsfraktionschef Markus Rinderspacher hervorgeht (Stand: 10. Dezember 2019). 2017 waren es 34,3 Tonnen. 2015 und 2016 waren zusammen noch 400 Tonnen Kerosin über Bayern abgelassen worden.
Zu Treibstoffschnellablässen (sogenanntes Fuel Dumping) kommt es, wenn ein Flugzeug kurz nach dem Start notlanden muss. Dafür braucht es weniger Gewicht. Aus Sicherheitsgründen muss dann die Kerosinmenge verringert werden.
Dabei wird der Treibstoff nach Angaben des Umweltbundesamts (UBA) in einer Flughöhe von mindestens 1800 Metern in feine Tröpfchen zerstäubt. Ein Großteil des Kerosins verdunste in der Luft. Nach Einschätzung des UBA sind Treibstoffablässe für Menschen und Umwelt unkritisch. Sie sollten aber nicht immer über denselben Gebieten erfolgen.
"Wenn über unseren Köpfen tonnenweise Treibstoff abgelassen wird, müssen die Menschen in Bayern darüber zeitnah in Kenntnis gesetzt werden", forderte Rinderspacher. In seiner Antwort betont das Verkehrsministerium allerdings, es seien "keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen für die bayerische Bevölkerung durch Ablassen von Kerosin aus Luftfahrzeugen bekannt".