Flughafen-Tunnel – jetzt wird’s ernst
Ein überarbeitetes Gutachten zum Grundwasser liegt vor – die SPD muss nun eine Entscheidung finden...
NÜRNBERG Jetzt wird’s spannend im Rathaus. Das überarbeitete Gutachten zur Nordanbindung des Flughafens liegt jetzt vor. Das Straßenbauamt hat darin die Auswirkungen des bisher auf 60 Millionen Euro geschätzten Tunnels unter der Landebahn des Flughafens genauer als bisher untersucht. Nun ist die Politik am Zug. Die Rathaus-SPD hat ihre Zustimmung oder Ablehnung von dem Gutachten abhängig gemacht. Die CSU ist für den Bau der Anschlussstraße an die Autobahn, Grüne und Linke lehnen das Projekt ab.
Beim Erörterungstermin im Oktober 2007 wurde bemängelt, dass die Auswirkungen des Baus auf den Grundwasserhaushalt nicht exakt genug dargestellt wurden. Nun zeigen Karten exakt, wie weit der Wasserspiegel sinken wird. Im Bereich des Tunnels werden es bis zu 20 Meter sein. Doch im Großteil des untersuchten Gebiets gehen die Experten von einer Senkung von einem halben Meter aus. Das entspreche in etwa der natürlichen jahreszeitlichen Schwankung. Gebäudeschäden seien nicht zu erwarten. Einzig bei den nahe der Baustelle liegenden Gebäuden des Flughafens könne es zu Rissen kommen.
„Die Fraktion wird eine Empfehlung erarbeiten"
„Wir werden das Gutachten jetzt genau durcharbeiten“, sagte SPD-Fraktions-Chef Gebhard Schönfelder. Für den Bau der Nordanbindung spreche die Verkehrsentlastung am Bierweg und in Ziegelstein. Das müsse mit den Eingriffen in die Natur (u. a. tausende abgeholzte Bäume) und den Baukosten abgewogen werden. Zudem spiele eine Rolle, dass sich die Passagierzahlen am Flughafen nicht so nach oben entwickeln, wie bisher im Masterplan vorgesehen.
Schönfelder: „Die Fraktion wird eine Empfehlung erarbeiten, über die die Partei dann abstimmt.“ Einen Terminplan gibt’s noch nicht. mir
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