Flughafen Nürnberg verliert Drehkreuz

Nächste Hiobsbotschaft für den ohnehin schon stark angeschlagenen Nürnberger Flughafen: Air Berlin will zum nächsten Winter sein touristisches Drehkreuz in Nürnberg streichen.
dpa |
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Nürnberg – Schlechte Nachricht für den finanziell angeschlagenen Flughafen Nürnberg: Air Berlin streicht im kommenden Winterflugplan das touristische Drehkreuz in Franken. Das Unternehmen wolle künftig hauptsächlich Direktverbindungen von Deutschland in die südlichen Urlaubsregionen anbieten, sagte ein Sprecher der Fluggesellschaft am Donnerstag.

Flughafen-Geschäftsführer Karl-Heinz Krüger sagte dem Bayerischen Rundfunk (BR), durch den Wegfall des Drehkreuzes würden etwa 200 000 Passagiere pro Jahr weniger nach Nürnberg kommen. Im vergangenen Jahr nutzten etwa 3,6 Millionen Reisende den Nürnberger Flughafen – das bedeutet ein Minus von mehr als neun Prozent im Vergleich zu 2011.

Bislang sah das Drehkreuz-Konzept von Air Berlin vor, dass Urlaubsreisende von anderen deutschen Flughäfen nach Nürnberg gebracht wurden und dort in den Flieger Richtung Mittelmeer stiegen. Für Passagiere, die direkt ab Nürnberg flogen, war das praktisch, da ihnen zahlreiche Ziele zur Auswahl zur Verfügung standen.

Ab dem kommenden Winter können nach Angaben von Air Berlin Reisende ab Nürnberg zehn Ziele mit mehr als 100 Flügen pro Woche ansteuern, darunter Palma de Mallorca, Berlin-Tegel und Wien.

„Wenn man das Produkt eines langjährigen Kunden verliert, kann einen das nicht positiv stimmen“, sagte ein Flughafensprecher. Allerdings verlagere Air Berlin ja das Drehkreuz nicht, sondern verzichte darauf. Das habe nichts mit der Qualität des Nürnberger Flughafens zu tun. In den Planungen sei das Aus für das Drehkreuz zudem vorsichtshalber schon einkalkuliert worden. „Wir haben das präventiv eingeplant“, erläuterte der Sprecher. Deshalb sei nun auch kein Stellenabbau zu befürchten.

In Spitzenzeiten – beispielsweise im Jahr 2008 – bescherte das Air-Berlin-Drehkreuz dem Flughafen eine Million Fluggäste. Der Airport im Norden der Stadt ist von Problemen gebeutelt: Seit Jahren schreibt das Unternehmen Millionenverluste, erst 2017 rechnet man wieder mit schwarzen Zahlen. Um zumindest die Passagierzahl wieder zu steigern, öffnet sich der Flughafen nun vermehrt Billiganbietern wie etwa Ryanair.

 

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