Fluch über dem Club

NÜRNBERG - Club-Trainer Michael Oenning verzweifelt - Verteidiger und Torhüter verletzen sich gleich reihenweise. Jüngste Opfer: Michael Kammermeyer und José Goncalves. „Auf uns lastet ein Fluch.“ Youngster Andreas Sponsel jetzt Keeper Nummer zwei.
Man sollte die FCN-Abwehrspieler in Watte packen. Dem Club bleibt vor dem Heimspiel gegen den SC Freiburg am Freitag (18 Uhr) nichts erspart. Vorne treffen die Stürmer nicht, hinten bröckelt die Defensive. Jüngste Opfer sind Michael Kammermeyer und José Goncalves. „Auf uns lastet ein Fluch“, umschrieb Trainer Michael Oenning die kuriose Seuche, die den 1. FCN seit Saisonbeginn heimsucht.
Der vom Amateur zum Profi aufgestiegene Michael Kammermeyer zog sich letzte Woche im Training eine Schienbeinprellung zu. „Die macht ihm mehr zu schaffen, als ihm lieb ist. Deshalb musste ich auf ihn im Test gegen Bayern II verzichten“, so Oenning. Für einen Einsatz am Freitag kommt Kammermeyer nicht in Frage. Alternativ-Kandidat Dominic Maroh schlug sich wacker, doch bringen will ihn Oenning nicht: „In so einem wichtigen Spiel setze ich ihn nicht ein, außer es besteht wirklich Not am Mann.“
Spiranovic kommt früher zurück und ist gesetzt
Was wiederum vom Heilungsprozess des Torschützen gegen Bayern II, José Goncalves, abhängt, der unter einer Rippenprellung leidet, sich aber kämpferisch gibt: „Ich will auf jeden Fall gegen Freiburg spielen und gewinnen.“ Das Siechtum der FCN-Abwehrrecken begann am 17. August beim 2:1 gegen Augsburg mit dem Kreuzbandriss von Kapitän Andreas Wolf. Weiter ging es mit Wolfs Ersatzmann, der Leihgabe vom FC Köln, Aleksandar Mitreski. Der 27-Jährige erlitt am 22. September einen Bandscheibenvorfall, steigt erst heute wieder ins Training ein.
Die unheimliche Serie machte auch vor den Torhüter nicht Halt. Erst meldete sich die Nummer drei, Alexander Stephan, mit Bänderriss im Daumen ab, am Samstag gegen die Bayern erwischte es die Nummer zwei, Daniel Klewer – Adduktorenprobleme. So steigt Amateur-Torhüter Andreas Sponsel (22) zur Nummer zwei auf. Oenning: „Er trainiert hervorragend, ich habe keine Bedenken, ihn auf die Bank zu setzen.“
Immerhin bekam Oenning jetzt Hilfe aus Australien, von Nationaltrainer Pim Verbeek. Oennings Kumpel aus aus gemeinsamen Gladbacher Zeiten, beide waren dort Assistenten des damaligen Trainers Dick Advocaat, strich Spiranovic aus dem Kader für das WM-Qualifikationsspiel am Mittwoch gegen Katar. Spiranovic kehrt morgen zurück und ist gegen Freiburg gesetzt – sofern er sich bis Freitag nicht verletzt. M.H.