»Fli-Fla-Flocke« war der Hit
Konfettiregen und Bonbons in Nürnberg: Rund 160000 Zuschauer waren bei schönstem Wetter in die Nürnberger Innenstadt gekommen, um die Mutter aller Fastnachtszüge zu bestaunen. Der Bayerische Rundfunk übertrug den Ramba Zamba auf Frankens Straßen.
NÜRNBERG 50 Tonnen Bonbons und Konfetti-Salven prasselten auf sie nieder: Strahlender Sonnenschein lockte gestern 160000 Zuschauer zum Nürnberger Faschingszug – einem der ältesten der Welt. Das Bayerische Fernsehen sendete die Gaudi mit 125 Zugnummern und 2500 Mitwirkenden live. BR-Moderatorin Karin Schubert wurde von vorbeiziehenden „Mondscheinhexen“ spontan zur Ehrenhexe ernannt.
Politik spielte bei den wenigen Motivwagen kaum eine Rolle. Nur einer nahm den OB-Wahlkampf aufs Korn: Maly und Gsell beim Boxkampf. Drunter stand: „Große Sprünge mit leerem Beutel.“ Der Verein der Schäufele-Freunde nahm sich auf seinem als rosa Schweinchen maskierten Wagen des Rauchverbots in Lokalen an: Hier durfte nur ein Riesen-Kloß Dampf ablassen.
Die Narren des Nürnberger Trichtervereins wiederum konnten nur ein Foto des aktuellen Trichter-Preisträgers zeigen – Kabarettist Klaus Karl-Kraus war beim Faschingstreiben in Erlangen.
90 Mann sorgten für Sicherheit
Mit Eisbär Flocke schmückte sich der Wagen von Wurstmachern. Und die 1. Fränkische Guggemusik, Eiszapfen an den Gewändern, schleppte kleine Plüscheisbären mit sich. Zum neuen Hit „Fli-Fla-Flocke“ wippten die Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) mit. „Wir sorgen mit 90 Mann für Sicherheit“, erklärte THW-Einsatzleiter Ralf Schulze, Lippenstift auf der Wange. „Ohne uns könnte der Faschingszug gar nicht stattfinden. Wir haben allein 30 Mann auf der Museumsbrücke, weil die Leute auf die enge Fahrbahn drängen.“
Nur der Notarzt konnte dagegen einer Aktiven der Nürnberger Luftflotte helfen. Sie war in der Nordstadt zusammengebrochen, wurde wiederbelebt und wegen Verdachts auf Herzinfarkt ins Klinikum gebracht. cis