Flexible Springerkonzepte sollen Pflegeprobleme mindern
Insgesamt werde es 30 Modellprojekte geben, bei denen entsprechend der verfügbaren Möglichkeiten unterschiedliche Springermodelle zum Einsatz kommen könnten. Dazu zählten Springerdienste, Springerkräfte oder Springerpools, aus denen Fachpersonal in die jeweiligen Einrichtungen oder Abteilungen entsendet werden könnte. Auf diese Weise werden Personalengpässe bei festangestellten Mitarbeitern ausgeglichen, ohne dass diese etwa ihre Freizeit unterbrechen müssen.
Springerkonzepte seien ein wichtiger Baustein für verlässliche Arbeitszeiten und Dienstpläne, so Holetschek. Zugleich könne dadurch die wachsende Zahl und Attraktivität von Leiharbeit gesenkt werden. Ziel sei es, das Angebot nach der Modellphase in die Regelversorgung zu überführen.
Derzeit leben rund 580.000 Pflegebedürftige in Bayern. Bis zum Jahr 2050 sei davon auszugehen, dass bis zu eine Million Menschen im Freistaat pflegebedürftig seien, so Holetschek. Bayern wolle auch in Zukunft wohnortnah eine hochwertige Pflege anbieten.
Die 2018 von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) versprochene sowie im Koalitionsvertrag von CSU und Freien Wählern verankerte Pflegeplatzgarantie in Bayern bis 2023 dürfte dabei aber nur noch eine untergeordnete Rolle spielen. Auf Nachfrage erklärte Holetschek, dass es zwar "nach wie vor Ziel" sei, dass jeder einen Pflegeplatz bekomme, doch habe sich das Thema verändert. Nun gehe es auch um die Pflege daheim und darum, Strukturen zu schaffen, die eine Pflege ermöglichten. Dazu zählten Pflegeplätze ebenso wie die Gewinnung von Fachkräften und der Einsatz von Ehrenämtlern.
Um Pflegekräfte vor dem Ausbrennen zu bewahren, solle es auch vermehrt Beratungsangebote geben - etwa in Form von Resilienz-Workshops und Team-Coachings.
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