Flemings Kampf gegen die Arroganz

BAMBERG Souverän mit 2:0 führen die Brose Baskets im Playoff-Viertelfinale gegen die Eisbären Bremerhaven und können mit einem weiteren Sieg am Sonntag (19.30 Uhr) in der Stechert Arena bereits in die Runde der letzten Vier einziehen. Dennoch herrscht nicht eitel Sonnenschein in Bamberg. Manager Wolfgang Heyder und Cheftrainer Chris Fleming kritisieren deutlich die zu offensive Spielweise.
Unisono bemängeln sie nach den mühevollen und knappen Siegen: „Wir haben das Gefühl, dass die Mannschaft die Aufgabe zu leicht nimmt und zu sehr auf den Angriff fixiert ist.” Deshalb fordern beide: „Am Sonntag erwarten wir von allen eine Steigerung in der Abwehr.” Zahlen belegen die Sichtweise der Bosse. In der Hauptrunde ließ der Spitzenreiter in 34 Spielen mit 32 Siegen im Schnitt nur 65 Punkte in der Verteidigung zu. In den beiden bisherigen Playoff-Partien kassierte der Titelverteidiger jedoch im Schnitt 82 Zähler.
"Bisher seid ihr nicht aggressiv genug gewesen"
Deshalb nahm sich Fleming gestern sogar seine Top-Stars Casey Jacobsen, Predrag Suput sowie Jung-Nationalcenter Tibor Pleiß zur Brust. Sein Vorwurf: „Bisher seid ihr nicht aggressiv genug gewesen. Das muss sich ändern.” Natürlich blieb Heyder und Fleming auch nicht verborgen, dass ihr Team immer hellwach war, wenn es darauf ankam. Sowohl beim 91:80-Sieg zum Playoff-Auftakt, wie auch drei Tage später an der Nordseeküste beim 88:84-Erfolg rissen die plötzlich hochkonzentrierten Brose Baskets immer in den letzten fünf Minuten die Kastanien aus dem Feuer.
Viele Freaks aus der Domstadt bewundern inzwischen die nach ihrer Meinung abgezockte, arrogante Spielweise: „Das zeichnet ein Meisterteam aus!” So viel Risiko ist Manager Heyder allerdings zu gewagt: „Gegen stärkere Gegner kann das aber auch ins Auge gehen.”