Fleischklopfer-Mord: Enkel muss für immer in den Knast
Das Gericht ist überzeugt: Björn H. (37) handelte voller Heimtücke. Er hatte seinen Opa von hinten erschlagen
NÜRNBERG Der Preis für einen Mord ist lebenslange Haft. Das Schwurgericht hat am Montag gegen den Mann (37), der seinen eigenen Großvater (84) mit einem Fleischklopfer bestialisch getötet hat, genau diese Strafe verhängt.
Das Verbrechen vom Februar letzten Jahres erschütterte viele Menschen. Rupert Bomertl, das Opfer, galt wegen seiner immensen Wohltätigkeit als „Engel der Alten.“ Er organisierte Auftritte von Schlagerstars wie Karel Gott in Altenheimen, setzte sich bei Behörden für Verbesserungen ein – und sammelte Hunderttausende von Euro für Bedürftige.
Der Täter war das Schwarze Schaf der Familie
Geld spielte nach Ansicht des Gerichts auch die entscheidende Rolle bei seinem gewaltsamen Tod. Sein stets klammer Enkel Björn H. (37), das Schwarze Schaf der Familie, erhoffte sich von seinem Großvater finanzielle Unterstützung, als er ihn an dem kalten Februartag besuchte. Doch weil Rupert Bomertl nicht in seine Brieftasche greifen wollte, lief alles aus dem Ruder.
Mindestens 25 Mal, so stellte das Gericht fest, schlug Björn H. mit einem metallenen Fleischklopfer auf seinen völlig arglosen Großvater ein und zertrümmerte ihm das ganze Gesicht. Der betagte Rentner starb innerhalb weniger Augenblicke.
Einem gerichtlichen Gutachten zufolge prasselten die ersten Schläge von hinten auf den Kopf des Opfers ein. Für die Staatsanwaltschaft, deren Antrag das Gericht bei der Urteilsverkündung weitgehend folgte, war das heimtückisch und damit ein klassisches Mordmerkmal. Am liebsten hätte es der Staatsanwalt gesehen, wenn das Gericht auch noch eine besonders schwere Schuld angenommen hätte. Das hätte die Freilassung von Björn H. nach 15 Jahren verhindert. Doch so weit wollten die Herren in der schwarzen Robe nicht gehen. hr