FKK am Flughafen: Aufregung um geplante Nackt-Scanner
MÜNCHEN - Die EU-Pläne, bei Sicherheitskontrollen an Flughäfen sogenannte Nackt-Scanner zu erlauben, haben für viel Empörung gesorgt. Am Münchner Airport könnten die umstrittenen Geräte aber unter Umständen dennoch eingesetzt werden. Die Regierung von Oberbayern signalisiert Interesse an der neuen Technik.
Derzeit wird er nur in Amsterdam, Zürich und London getestet. Schon bald könnte der umstrittene Nackt-Scanner, der den Passagiere schonungslos ohne Kleidung zeigt, aber auch auf dem Münchner Flughafen zum Einsatz kommen. „Wir beobachten derzeit mit Interesse die Entwicklung von Ganzkörper-Scannern auf Flughäfen“, sagt Heinrich Schuster von der Regierung von Oberbayern, die für die Sicherheitskontrollen am Airport zuständig ist: „Sollte sich dadurch eine Zeit- und Arbeitsersparnis ergeben, könnten diese Scanner allerdings auch für uns interessant werden.“
Im Gegensatz zu den herkömmlichen Metalldetektoren können die neuartigen Ganzkörper-Scanner auch nicht-metallische Gegenstände, wie etwa Keramikmesser, erkennen. „Die Ganzkörper- Scanner, die derzeit erprobt werden, sind aber noch nicht so ausgereift, dass sie zu einer Verbesserung der Situation führen würden“, so Schuster.
Aus dem EU-Parlament kam scharfer Protest gegen eine europaweite Zulassung der Scanner. „Es muss dringend geprüft werden, ob der Sicherheitsgewinn einen solch schweren Eingriff in die Privatsphärewirklich rechtfertigt“, so der SPD-Europaabgeordnete Wolfgang Kreissl- Dörfler. Zudem seien gesundheitliche Schäden für Vielflieger nicht auszuschließen.
"Grenze des Zumutbaren bereits erreicht"
Auch Münchens Flughafen-Chef Michael Kerkloh kritisierte eine mögliche Einführung der Technik: „Die Grenze dessen, was man Passagieren zumuten kann, ist meiner Ansicht nach bereits heute erreicht.“ Kerkloh betonte, dass er einen solchen Eingriff in die Intimsphäre der Reisenden unter keinen Umständen für gerechtfertigt halte: „Wir können unserer Freiheit schließlich nicht dadurch schützen, dass wir sie freiwillig aufgeben.“
Daniel Aschoff