Fischer beklagen schlechte Wasserqualität
München/Landshut – Bayerns Fischer beklagen die schlechte Qualität vieler Flüsse im Freistaat und nehmen die Landesregierung in die Pflicht. Der Landesfischereiverband verwies in einer Mitteilung auf die EU-Wasserrahmenrichtlinie aus dem Jahr 2000, derzufolge Gewässer bis 2015 wieder im "guten Zustand" sein sollten, was Natürlichkeit und Wasserqualität betrifft.
Gewässer sollten "wieder lebenswert werden für Pflanzen und Tiere, vor allem für Fische. Leider tut Bayern dafür aber viel zu wenig und so leiden die Fische weiter", kritisierte der Verband anlässlich des Landesfischereitags am Samstag in Landshut. Das Umweltministerium in München wies dies zurück.
Albert Göttle, Präsident des Landesfischereiverbands, forderte die Politik auf, "mit Volldampf für unsere Flüsse zu arbeiten". 77 Prozent der heimischen Fischarten stünden auf der Roten Liste. "Sie brauchen endlich Hilfe." Es brauche den Willen der Politik, "um Flüsse wieder für Fische passierbar zu machen und natürliche Lebensräume zu gestalten".
Das bayerische Umweltministerium verwies darauf, dass Gewässerschutz eine "Generationenaufgabe" sei, bei der auch Kommunen und Landwirtschaft gefordert seien. "Aktuell werden in Bayern jährlich rund 440 Millionen Euro in die Gewässerqualität investiert", sagte ein Sprecher des Ministeriums der Nachrichtenagentur dpa. Rund drei Viertel der Fließgewässer seien in einem guten oder sehr guten Zustand. "Alle Seen im Freistaat erfüllen die strengen Anforderungen der EU-Badegewässer-Richtlinie."
Maßgeblich für die Gewässerqualität sei auch die Abwasserbehandlung. In den vergangenen Jahrzehnten habe die Staatsregierung die Kommunen beim Bau von Abwasseranlagen mit rund 8,8 Milliarden Euro unterstützt. Hinzu kämen Millionen von Euro, die für Renaturierungsmaßnahmen aufgewendet würden.
Der Landesfischereiverband und die Fischereivereine in Bayern kämpfen mit ihren nach eigenen Angaben 130 000 Mitgliedern um saubere Gewässer und bessere Lebensbedingungen für Fische, sie schaffen Laichplätze und fördern die Durchgängigkeit von Flüssen.
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