Finanz-Tipps vom Ex-Finanzminister

NÜRNBERG Was bei Peer Steinbrück, der unter anderem Mitarbeiter von Kanzler Helmut Schmidt, Ex-Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen (SPD) und zuletzt Bundesfinanzminister war, „Unterm Strich“ steht, ist klar durchdacht und kompromisslos formuliert. Davon konnten sich die Gäste der Sparda-Bank Nürnberg ein Bild machen, die diesen Finanzexperten geladen hatte.
„Unterm Strich“ lautet auch sein viel gelobtes Buch, das 2010 erschienen ist. Zum aktuellen Stand der Krise (ist sie wirklich vorbei, oder stehen wir schon kurz vor der nächsten?) musste er sich natürlich äußern. „Das ist eine Aufgabe wie das Reiseprogramm japanischer Touristen: Europa in zwei Tagen“, spottete der Bundestagsabgeordnete – und versuchte doch, in aller Kürze auf den Punkt zu kommen: Steinbrück sieht keine Alternative zum Euro, zur EU-Hilfe für Griechenland (und Portugal oder Irland), zum Rettungsschirm für Banken. Doch er fordert „klare Kanten, Konsequenzen für Regelverstöße, die automatisch funktionieren“. „Ein ,Weiter so!’ ist nicht drin, nicht für Spekulanten, nicht für Schuldenstaaten.“ Das ist, was er der heutigen Politik vorhält: Konsequenzen werden nur diskutiert, die Regeln aber nicht installiert. Kanzlerin Bundeskanzlerin Angela Merkel und Wirtschaftsminister Rainer Brüderle seien Umfaller!
Ein Lob hatte er für Sparda-Chef Volker Köhler: „Ihre Vorsicht und Verzicht auf Risiko haben sich ausgezahlt.“