Finales Ringen um die Tiger

Zur Rettung fehlen nur noch die Unterschriften. Neues Angebot der potenziellen Sponsoren an den bisherigen Alleingesellschafter Günther Hertel. Der sagt: „Von meiner Seite ist alles okay“
NÜRNBERG Die Nürnberger Eishockey-Profis haben es vorgemacht – und sich quasi auf den letzten Drücker für die Playoffs um die deutsche Meisterschaft qualifiziert. Auch am Rande der Bande wird das Licht am Ende des Tunnels immer heller. Doch ehe der weiße Rauch aus dem Rettungsboot zum Himmel steigen kann, muss die Übernahme der Ice Tigers GmbH inklusive der DEL-Lizenz durch eine Sponsorengruppe um den Laufer Schmuckhändler Thomas Sabo von Allein-Gesellschafter Günther Hertel zwecks Vermeidung der Insolvenz-Eröffnung noch vertraglich fixiert werden.
Hertel: "Von meiner Seite ist alles okay"
Bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe aber war die Tinte noch nicht trocken – und damit die Zukunft des Profi-Eishockeys in Nürnberg auch nicht in trockenen Tüchern. Wenngleich das jüngste Angebot der potenziellen Investoren den Vorstellungen von Hertel in „wesentlichen Punkten“, so die offizielle Erklärung aus dem Tiger-Käfig gestern, entgegenkommt.
Heißt: Die Tiger-Retter haben noch mal etwas tiefer in die eigene Brieftasche gegriffen, um Hertel („von meiner Seite ist alles okay“) den Deal schmackhaft zu machen. Und der im Frühsommer 2006 als Heilsbringer angetretene Unternehmer ist von seiner ursprünglichen Forderung – die Rede ist von rund 800000 Euro – auch deutlich abgerückt. Wobei es laut Tigers-Pressesprecher Ralf Kissau „nicht nur ums Geld, sondern auch um Rahmenbedingungen geht“. Und da haben die Anwälte das letzte Wort.
Retter Sabo will solide Basis schaffen
Sollten sich beide Parteien – wider Erwarten – nicht einigen, droht weiter die Insolvenz-Eröffnung und damit der Ausschluss aus der DEL. Die 16 Liga-Gesellschafter entscheiden heute in Düsseldorf darüber, ob in diesem Fall die Tigers erst nach der Saison oder sofort ausgeschlossen würden. Theoretisch wäre sogar ein Aus vor Beginn des Playoff-Viertelfinales am 13. März möglich. „Ich hoffe, dass dieser Fall nicht eintritt“, sagte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke gestern.
„Wir sind bereit, im Interesse des Eishockeys in Nürnberg wirtschaftlich und unternehmerisch an unsere Grenzen zu gehen“, hatte Sabo die Bereitschaft zur Rettung der Tiger signalisiert. „Wir wollen helfen, Eishockey in Nürnberg auf professionellem Niveau zu erhalten und auch langfristig eine solide wirtschaftliche Basis zu schaffen.“ Wenn die Tinte trocken ist. G. S.