Finale kurioso! Fürth 2:2

Joker Ghasemi-Nobakht schießt das Kleeblatt auf St. Pauli nach vier Pleiten in Folge in der Nachspielzeit zurück ins Glück. Allagui beendet Torflaute nach 357 Minuten. „Prophet“ Möhlmann zufrieden
HAMBURG Durststrecke beendet, vorweihnachtliche Katerstimmung abgewendet! Dank einer ebenso furiosen wie glücklichen Aufholjagd schaffte Greuther Fürth gestern beim Tabellenzweiten St.Pauli ein respektables 2:2. Ein Remis mit Ansage von Trainer Benno Möhlmann: „Niederlagen haben wir genug, die brauchen wir nicht mehr, vielleicht gelingt uns ja in Hamburg das erste Unentschieden der Saison.“
Ghasemi-Nobakht: "Die Jungs können sich aussuchen, was sie trinken wollen"
Gesagt getan. Und das lag in einer heißen Schlussphase vor allem an Sebastian Ghasemi-Nobakht. Das 24-jährige Kraftpaket, in der 76. Minute für Marius Strangl eingewechselt, fasste sich in der Nachspielzeit (92.) ein Herz, überlistete Pauli-Keeper Mathias Hain mit einem strammen Schuss aus gut 20 Metern zum Endstand. Und kassierte, weil er sich das Trikot vom Leib riss und als Flitzer über den Platz rannte, auch gleich eine Gelbe Karte. Die konnte er verschmerzen. Ghasemi außer Rand und Band. „Ich bin der glücklichste Mensch der Welt“, strahlte der Mittelfeldspieler und zeigte sich vor der siebenstündigen Heimfahrt im Bus spendabel: „Die Jungs können sich aussuchen, was sie trinken wollen.“
Bemerkenswert am Rande: Greuther Fürths Torflaute endete nach genau 357 Minuten. Sami Allagui hatte beim 4:5 gegen Augsburg (7.November) das letzte Zweitliga-Tor geschossen (85.), danach gab es drei Pleiten mit null Treffern. Gestern beendete der tunesische Nationalspieler (82.) diese Negativserie nach prima Flanke von Christopher Nöthe. Das gute Auge von Schiri Lutz Wagner bei Deniz Nakis’ Abseitstor zum vermeintlichen 3:1 bewahrte die Franken nach 92 Minuten vor dem K.o. – Remis statt Niederlage.
Wunderheilung bei Fürstner und Mauersberger
Der Ex-Fürther Charles Takyi (41.) und Rouwen Hennings (66.) nach einem Patzer von Stephan Loboué hatten St.Pauli fast uneinholbar in Führung geschossen. Am Ende lachte aber „Prophet“ Möhlmann: „Ich bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft.“ Auch, weil Joker Ghasemi den Hammer auspackte. Sein Kollege Holger Stanislawski dagegen war stocksauer: Wir haben zwei Punkte grob fahrlässig verschenkt, das werden die Jungs in dieser Woche zu spüren bekommen.“
Vor der Partie hatte sich Youssef Mokhtari (Magenprobleme) abgemeldet, dafür konnten dank einer Wunderheilung Stephan Fürstner (Innenbanddehnung) und Jan Mauersberger (Knieprobleme) auflaufen. M.H./HD
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