Finale für Show und Slapstick
NÜRNBERG - Letzte Vorstellungen: Das Erfolgs-Musical „Silk Stockings“ und die Oper „Benvenuto Cellini“ verabschieden sich vom Spielplan
Jetzt gerät der Spaß an seine Grenzen: Zwei Stücke, die der Nürnberger Bühnen-Fan in diesem Leben wohl nicht mehr zu sehen bekommt, großformatig entfaltete Raritäten aus unterschiedlichen Nischen des Musiktheaters, verabschieden sich aus dem Opernhaus-Spielplan. Letzter Aufruf für Frankreich und den Broadway, für Hector Berlioz und Cole Porter – abzuklopfen auch als leitmotivische Schwerpunkte der neuen Staatstheater-Intendanz.
Musikalisch reizvoll, szenisch verblödelt.
Mit einer faschingsgerechten Serie von vier Vorstellungen (30.1., 1., 5. und 8.2.) erreicht das „Ninotschka“-Musical „Silk Stockings“ insgesamt 23 gut besuchte Aufführungen mit hochgerechnet rund 20000 Zuschauern. Die annähernd perfekte Show um Gene-Kelly-Wiedergänger Gaines Hall, die Peter Theiler nach Gelsenkirchener Modell für Nürnberg aufbereiten ließ, war eine kleine Entdeckung, hat sich das Stück doch nie am deutschen Theater durchgesetzt. Morgen ist zwölfter und letzter Termin für die weniger erfolgreiche Künstler-Oper „Benvenuto Cellini“, die Laura Scozzi durch die Slapstick-Maschinerie jagte. Musikalisch reizvoll, szenisch verblödelt. Im Klangschatten der Narhallamärsche gibt’s womöglich die finale Rettungschance. D.S.
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