Fieser Virus in Franken: Auch Erlangens OB liegt flach!
Erkältungswelle und Magen-Darm-Grippe: Tausende versuchen trotzdem durchzuhalten. Meist hilft schon viel trinken und viel schlafen.
NÜRNBERG/ERLANGEN Der Chefsessel im Erlanger Rathaus war diese Woche verwaist. Oberbürgermeister Siegfried Balleis (CSU) hat es voll erwischt. Viren machen eben auch vor den Mächtigen der Region nicht halt. Balleis hat die Geschäfte aufs Nötigste reduziert und erledigt seine Amtsgeschäfte von daheim.
Doch Tausende seiner Mitbürger tun zurzeit genau das Gegenteil: Hustend, niesend und mit Schüttelfrost schleppen sie sich an ihren Arbeitsplatz – aus Existenzangst wollen sie unbedingt durchhalten. Auskurieren am Wochenende ist mittlerweile zum Volkssport geworden.
Vernünftig ist das nicht – denn der Erkältungs-Stress auf der Arbeit schwächt den Körper zusätzlich und kann die Krankheit durchaus noch verschlimmern. Die ignorierte Bronchitis endet nicht selten als Lungenentzündung. Darüber hinaus werden die Viren fleißig im Büro verteilt, die Kollegen angesteckt.
Gegen Rhino-Viren ist kein Kraut gewachsen
Erschwerend kommt hinzu, dass die Region zurzeit gleich mit zwei Virus-Krankheiten heimgesucht wird: Nicht nur eine von so genannten „Rhino-Viren“ verursachte starke Erkältungswelle, sondern zusätzlich eine durch „Noro-Viren“ hervorgerufene so genannte Magen-Darm-Grippe!
Gegen die Rhino-Viren ist in der Tat kein Kraut gewachsen. Erst kommt der Schnupfen, dann Halsschmerzen, schließlich der Husten, der wochenlang anhalten kann. Viele bekommen Kreislauf-Probleme – der Körper hat eben alle Hände voll zu tun, den Viren-Angriff abzuwehren. Oft gehen Neben- und Stirnhöhlen-Probleme einher, Kopfschmerzen sind keine Seltenheit. Mehr als leichte Schmerztabletten gegen die Symptome kann der Arzt nicht verschreiben. Auch wenn es – leider – viel geübte Praxis ist: Antibiotika nützen gegen eine Virus-Infektion nichts! Zum Arzt sollte man allerdings gehen, wenn sehr hohes Fieber um 40 Grad einsetzt – dann könnte es sich nicht um eine simple Erkältung, sondern um gefährliche Virus-Grippe handeln!
Richtig flachlegen können uns auch die Noro-Viren. Die kleinen Plagegeister sind hoch ansteckend. Es beginnt mit Übelkeit und Erbrechen, dann folgen Durchfall und Schwäche-Anfälle. Besonders Kinder und alte Leute können durch den massiven Flüssigkeits-Verlust gefährdet werden – bei starker Erkrankung ist bei ihnen ein Arztbesuch anzuraten. Für alle anderen gilt vor allem: viel schlafen und viel trinken! Bei normalem Verlauf ist die Sache in spätestens 60 Stunden ausgestanden.
Gegen die Ansteckung hilft eigentlich nur Händewaschen. Auf Türklinken, Münzen oder Treppengeländern halten sich die Viren bis zu sieben Tage!
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