Feuerwehr findet Leiche in qualmender Messie-Wohnung
Nürnberg - Eine Bekannte hatte sich Sorgen um den Mann gemacht, nachdem sie ihn nicht erreicht hatte, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Polizei, Feuerwehr und Sanitäter rückten am Dienstag an und öffneten die Wohnung.
Eine solche Alarmmeldung kommt mehrmals in der Woche vor und ist an sich nichts Besonderes. Allerdings standen die Rettungskräfte, nachdem sie die Türe geöffnet hatten, mitten im Chaos. Die Wohnung im vierten Stock des Mehrfamilienhauses im Nürnberger Westen entpuppte sich als Heim eines Messis. Bis an die Decke stapelten sich teilweise die Sachen und von irgendwo aus der Wohnung war ein Brandgeruch zu vernehmen.
Daher wurde vorsorglich ein Löschzug zu dem Anwesen alarmiert. Nur mit Schutzanzügen und unter Atemschutz war für die Feuerwehrmänner ein Vordringen in die Wohnung möglich, um nach der Ursache des Brandgeruches zu fahnden und den Brandherd zu bekämpfen. Ein loderndes Feuer fanden die Retter zwar nicht – es war offenbar zwischenzeitlich von alleine wieder ausgegangen – dafür aber die Leiche des Bewohners.
Erst nach Stunden konnte die Kripo zum Leichnam vordringen
Um die Wohnung räumen und den Leichnam bergen zu können, musste ein Kranwagen angefordert werden. Der Kranführer musste dabei Fingerspitzengefühl beweisen, um die Fassade des Hauses nicht mit der Schuttmulde zu beschädigen. "Ich möchte schon sagen, dass wir hier einen etwas besonderen Fall haben", so Einsatzleiter Stefan Zink von der Berufsfeuerwehr Nürnberg.
Mit viel Manpower wurde die Wohnung schließlich nach und nach leergeräumt, wobei immer wieder Unrat mit der Wärmebildkamera kontrolliert wurde, um mögliche Glutnester zu entdecken und abzulöschen. Stundenlang schufteten die Beamten von Feuerwehr und Polizei, damit die Kriminalpolizei schließlich die Ermittlungen zu den Todesumständen aufnehmen konnte. Ebenso war das Freiräumen der Wohnung notwendig, um eine Bergung des Leichnams zu ermöglichen.
Wie genau der Mann starb, blieb zunächst unklar. Hinweise auf Fremdverschulden gebe es allerdings nicht, sagte ein Polizeisprecher.
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