Feuerfalle Hochhaus: Millionenstreit um Nürnberger Wohntürme

Nürnberg (dpa/lby) - Seit dem verheerenden Brand im Londoner Grenfell Tower mit 71 Toten wird in vielen deutschen Städten der Feuerschutz in Hochhäusern überprüft. Im Nürnberger Stadtteil Langwasser sind deshalb kurz vor Winterbeginn an fünf Wohntürmen die angeblich leicht brennbaren Fassaden entfernt worden - mit erheblichen Folgen für die Gesundheit und den Geldbeutel ihrer Bewohner, weil sich in den unterkühlten Wohntürmen Schimmel bildete.
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Baugerüste stehen an Hochhäusern im Stadtteil Langwasser, deren Fassaden renoviert werden. Foto: Daniel Karmann/Archiv
dpa Baugerüste stehen an Hochhäusern im Stadtteil Langwasser, deren Fassaden renoviert werden. Foto: Daniel Karmann/Archiv

Nürnberg (dpa/lby) - Seit dem verheerenden Brand im Londoner Grenfell Tower mit 71 Toten wird in vielen deutschen Städten der Feuerschutz in Hochhäusern überprüft. Im Nürnberger Stadtteil Langwasser sind deshalb kurz vor Winterbeginn an fünf Wohntürmen die angeblich leicht brennbaren Fassaden entfernt worden - mit erheblichen Folgen für die Gesundheit und den Geldbeutel ihrer Bewohner, weil sich in den unterkühlten Wohntürmen Schimmel bildete. "Diese Maßnahme war übereilt, fehlerhaft und unverhältnismäßig", kritisiert der von den Wohnungseigentümern inzwischen beauftragte Nürnberger Rechtsanwalt Klaus Kratzer.

Für den Abriss der alten und die Anbringung einer feuerfesten neuen Wärmedämmung steht eine Summe von 25 Millionen Euro im Raum, die als Sonderumlage auf die 390 Wohneinheiten verteilt werden soll - durchschnittlich ein Betrag von 50 000 bis 60 000 Euro.

Der Jurist kündigte eine Schadenersatzklage gegen die Verwalterin der Anlage an, die Vonovia Immobilien Treuhand. "Der bei Hochhausbränden so gefährliche Kamineffekt durch die Hinterlüftung von Fassadenplatten hätte hier gar nicht entstehen können, weil die als Dämmung verbauten Heraklith-Platten mit Flüssigbeton ausgegossen wurden", sagt Kratzer.

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