Feuer in der Müllverbrennung: So giftig war die Wolke

Der Bericht über das Großfeuer vom 21. April in der Nürnberger Anlage liegt jetzt vor.
von  Abendzeitung
Rauchwolke über der Südstadt: Beim Feuer in der Müllverbrennungsanlage gelangten 60 Tonnen Schadstoffe in die Umwelt.
Rauchwolke über der Südstadt: Beim Feuer in der Müllverbrennungsanlage gelangten 60 Tonnen Schadstoffe in die Umwelt. © News 5

NÜRNBERG - Der Bericht über das Großfeuer vom 21. April in der Nürnberger Anlage liegt jetzt vor.

Großalarm in der Südstadt! Am 21. April stand eine große Rauchwolke über der Nürnberger Müllverbrennungsanlage. 500 Tonnen Abfall waren im Müllbunker in Brand geraten. 24 Stunden dauerte es, bis die Flammen und letzten Glutnester gelöscht waren. Jetzt liegt der Bericht über die Giftbelastungen durch den Großbrand vor.

Im Normalbetrieb wird das Abgas, das bei der Müllverbrennung entsteht, aufwändig gefiltert. Durch das Großfeuer gelangten Schadstoffe aber unkontrolliert in die Umwelt. Das Umweltamt hat in den Tagen nach dem Brand deren Konzentration gemessen – und gibt nun Entwarnung.

60 Tonnen Schadstoffe gelangten in die Luft

Zwar gelangten etwa 60 Tonnen Schadstoffe in die Umwelt. Weil an dem Tag allerdings ein kräftiger Wind wehte, wurden diese großräumig verteilt. „In den meisten Fällen ist es zu einer nicht messbaren Erhöhung der Schadstoffkonzentration gekommen“, heißt es in dem Bericht. „Mit dem Rauch einer einzigen Zigarette wäre ein deutlich höheres Gesundheitsrisiko verbunden!“

Es werden zusätzliche Löschwasserleitungen eingebaut

Der Brandschaden liegt bei 1,8 Millionen Euro. Am teuersten ist die Reparatur der beschädigten Müllkräne über dem Abfallbunker, der Ersatz der zerstören Sperrmüll-Zerkleinerungsanlage und die Sanierung des beschädigten Betons. Die Feuerversicherung reguliert den Schaden.

Um künftig Brände in der Anlage besser bekämpfen zu können, werden zusätzliche Überwachungs-Kameras, Löschwasserleitungen und Wasserkanonen eingebaut. Während der Betonsanierung läuft die Verbrennungsanlage demnächst für etwa sechs Wochen auf halber Kraft. Michael Reiner

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