Feuer-Drama: Christina (17) in Hütte verbrannt

Kumpel Tim heizte mit Benzin den Holzofen an. Nach einer Verpuffung stand alles in Flammen
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In dieser ausgebrannten Hütte kam Christina (17) um.
privat 3 In dieser ausgebrannten Hütte kam Christina (17) um.
Christina starb im Flammen-Inferno.
privat 3 Christina starb im Flammen-Inferno.
Kumpel Tim schüttete Benzin in den Ofen.
privat 3 Kumpel Tim schüttete Benzin in den Ofen.

Kumpel Tim heizte mit Benzin den Holzofen an. Nach einer Verpuffung stand alles in Flammen

EUERBACH Marcel (18) kann nicht mehr schlafen. Immer wieder hört er den furchtbaren Knall, die Schreie, sieht die Flammen. Und immer wieder sieht er das Gesicht von Christina (17) vor sich. Die beiden waren gerade dabei, ein Paar zu werden. Doch jetzt ist Christina tot. Sie starb, weil Tim (17, Name geändert) mit Benzin einen kleinen Holz-Ofen anfeuern wollte. Innerhalb von Sekunden stand die Hütte im Wald bei Euerbach (Kreis Schweinfurt), in der sich Marcel, Christina, Tim und vier andere zum Feiern getroffen hatten, in Flammen.

Tim hatte aus einem Kanister Benzin in den Holz-Kohle-Ofen gegossen und ein Teelicht hinterher geworfen. „Das hat er schon öfter gemacht. Diesmal kam eine Riesen-Stichflamme aus dem Ofen“, schildert Marcel. Dann griffen die Flammen auf den nur zwei Meter entfernt stehenden Kanister über. „Es gab einen Riesenschlag.“

Marcel und sein Kumpel Mico (15) schnappten sich geistesgegenwärtig noch die Feuerlöscher. „Wir haben versucht, uns den Weg freizusprühen. Hätten wir das nicht gemacht, wäre alles noch viel schlimmer ausgegangen“, schildert der 18-Jährige. Als er draußen war, alarmierte er sofort die Feuerwehr. Erst danach wurde ihm bewusst, dass eine Person fehlte – seine Freundin Christina. „Die anderen haben noch ihre Schreie gehört, aber sie kamen nicht mehr rein.“ Christinas beste Freundin Luisa war völlig verzweifelt: „Holt sie raus“, rief sie immer wieder. Doch gegen die Hitze der Flammen hatten die Jugendlichen keine Chance. Erst nachdem 120 Feuerwehrmänner den Brand gelöscht hatten, fanden sie die Leiche des Mädchens.

Auch Tim hatte es gerade noch nach draußen geschafft. Doch er war schwerstverletzt. „Die Haut hing ihm in Fetzen runter“, schildert ein Teenager. Mit dem Hubschrauber wurde der Bub ins Nürnberger Nord-Klinikum geflogen. Dort gibt es eine Spezialabteilung für Brandverletzte. Die Ärzte kämpfen um sein Leben. Er liegt im Koma.

Seine Freunde wurden noch in der Nacht von Seelsorgern betreut. Gestern wurden in der Kirche Fürbitten vorgetragen. Doch die Last der schrecklichen Bilder konnte den Teenagern niemand nehmen. Andrea Uhrig

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