Feuer aus Fremdenhass?

Eine kurdisch-türkische Familie aus dem Kreis Landshut hat Angst: Innerhalb einer Woche hat es bei ihnen dreimal gebrannt.
Stefanie Wieser |
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Im Untergeschoss hat vergangenen Freitag eine Couch gebrannt.
Stefanie Wieser Im Untergeschoss hat vergangenen Freitag eine Couch gebrannt.

Landshut - Verbranntes Holz und Löschschaum bedecken den Boden. Der Beweis für den jüngsten Brand – dem mittlerweile dritten in dem Haus der Familie Gümüs seit einer Woche. Die Familie aus Adlkofen im Kreis Landshut hat Angst – und einen Verdacht: Jemand könnte die Brände absichtlich bei der neunköpfigen kurdisch-türkischen Familie gelegt haben.

Seit dem ersten Brand gibt es keinen Strom im unteren Stockwerk

Die ersten beiden Feuer bemerkte die 14-jährige Tochter Zeliha, berichten die Eltern. Der zweite Brand war im elterlichen Schlafzimmer auf einem Schrank ausgebrochen. Ein elektrisches Gerät kann die Flammen nicht verursacht haben, ist sich der Vater Ramazan Gümüs sicher, denn seit dem ersten Brand gebe es im unteren Stockwerk keinen Strom mehr.

Beim dritten Brand war der Großteil der Familie beim Einkaufen, während wiederum die Teenager-Tochter mit dem jüngsten Spross der Familie zu Hause blieb. Das Feuer wurde von einem Nachbarn bemerkt.

Bei einem der Feuer wollen drei der Kinder einen Mann mit einer schwarzen Sturmmaske gesehen haben.

Fremdenfeindlicher Hintergrund?

Die Familie vermutet nun, dass die Taten einen fremdenfeindlichen Hintergrund haben. Allerdings erklären sie auch, dass sie und ihre Kinder noch nie irgendwelche Probleme im Dorf gehabt hätten. Seit dreieinhalb Jahren leben sie in Adlkofen.

Allerdings gab es im Laufe des Jahres zwei Zwischenfälle: Einmal war der Briefkasten voll mit Rasierschaum, und im Juni wurde das Haus laut Gümüs mit Eiern beworfen. Der Vorfall mit dem Rasierschaum im Briefkasten – das habe in der Nacht um Halloween mehrere Familien getroffen, sagt unterdessen Bürgermeisterin Rosa-Maria Maurer. Probleme wegen Fremdenfeindlichkeit? So etwas habe es in Adlkofen noch nie gegeben, betont sie.

Zu den drei Bränden hat die Kriminalpolizei Landshut die Ermittlungen übernommen. Für einen fremdenfeindlichen Hintergrund gebe es keinerlei Anzeichen, sagt auch ein Pressesprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern. Und vor allem: „Es gibt keine Einbruchspuren.“ Dies ist insofern verwunderlich, da die ersten beiden Brände im Haus ausbrachen. Wie der angeblich Maskierte ins Haus gekommen sein soll, kann sich auch die Familie nicht erklären. Ramazan Gümüs aber fürchtet, dass die Brandserie weitergehen könnte: „Wir haben Angst, dass es wieder passiert.“

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