Ferrari-Fritz eröffnet Luxus-Autohaus

Mit 76 kehrt der legendäre Händler an seine frühere Wirkungsstätte zurück - mit wertvollen Edel-Oldtimern...
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Er ist der ungekrönte König der Luxusautos: Fritz Neuser. Mit 76 Jahren startet der erfolgreiche Unternehmer noch einmal durch.
Berny Meyer 3 Er ist der ungekrönte König der Luxusautos: Fritz Neuser. Mit 76 Jahren startet der erfolgreiche Unternehmer noch einmal durch.
Am Röthensteig in der Nürnberger Nordstadt hatte Fritz Neuser jahrelang seinen Geschäftsitz. Dorthin ist er jetzt zurückgekehrt – bloß auf die andere Straßenseite.
Berny Meyer 3 Am Röthensteig in der Nürnberger Nordstadt hatte Fritz Neuser jahrelang seinen Geschäftsitz. Dorthin ist er jetzt zurückgekehrt – bloß auf die andere Straßenseite.
Inmitten „heißer Schlitten“: So fühlt sich der „Commandatore“ Fritz Neuser am wohlsten. Teuere Sammlerstücke, Oldtimer und wertvolle Einzelexemplare sind bei ihm zu haben.
Berny Meyer 3 Inmitten „heißer Schlitten“: So fühlt sich der „Commandatore“ Fritz Neuser am wohlsten. Teuere Sammlerstücke, Oldtimer und wertvolle Einzelexemplare sind bei ihm zu haben.

Mit 76 kehrt der legendäre Händler an seine frühere Wirkungsstätte zurück - mit wertvollen Edel-Oldtimern...

NÜRNBERG Vollgas hat „Ferrari-Fritz“ Neuser schon immer gern gegeben! Als erfolgreicher Sportler genauso wie als Geschäftsmann. Und an dieser Maxime, die sein ganzes Leben begleitete, hat sich auch in einem Alter nichts geändert, in dem andere einen Spaziergang um den Dutzendteich als Herausforderung ansehen. Mit stolzen 76 (!) schlägt der „Commandatore“ ein neues Kapitel seiner beruflichen Karriere auf.

Finanzkrise, Absatzkrise, Autokrise. Mit diesen Begriffen kann Fritz Neuser wirklich nichts anfangen. Sein einstiges Imperium am Röthensteig in der Nürnberger Nordstadt hat er vor gut fünf Jahren an die holländische Kroymanns-Gruppe verkauft. Jetzt kehrt dorthin zurück. Nur die Straßenseite und sein Geschäftsmodell hat er geändert. Früher war er einer von Deutschlands erfolgreichsten Ferrari- und Maserati-Händlern. Jetzt hat er sich auf den Verkauf von sündhaft teuren Oldtimern und erlesenen Sammlerstücken spezialisiert.

Im Angebot ist auch der frühere Ferrari von Gerhard Berger

Die Palette seines Angebots zwingt jeden Liebhaber in die Knie. Wie wäre es mit einem Ferrari 350 GTO aus dem Jahr 1963? Von dem roten Flitzer wurden nur 39 Stück gebaut. Fritz Neuser hat ein Grundstück verkauft, um ihn sich leisten zu können. Mindestens 1,5 Millionen Euro ist der rote Renner heute wert. In der gleichen Preisklasse schwebt ein Formel-1-Bolide, an dessen Steuer einst Ferrari-Pilot Gerhard Berger saß. Wer es billiger mag, kann für knapp 2000 Euro einen original Rennhelm von Michael Schumacher erwerben – oder für 750 Euro eine der superleichten Felgen, die der siebenfache Formel-1-Weltmeister an seinen Rennwagen montieren ließ. Es gibt fast nichts aus dem Reich der „Scuderia“, das Fritz Neuser nicht auf Lager hat oder aufgrund seiner excellenten Beziehungen liefern kann. Auf Ferrari allein ist er in seinem neuen exklusiven Autohaus aber beileibe nicht spezialisiert. „Ich besorge praktisch alles, was der Kunde will“, verspricht Fritz Neuser.

„Man muss sich immer wieder neue Ziele setzen, dann bleibt man länger jung.“ Dieser Satz gehört zu seinen elementaren Lebensweisheiten. Er selbst ist das beste Beispiel dafür, dass das stimmt. Seine 76 Jahre sieht man ihm einfach nicht an. Lediglich auf etlichen der Fotos, die an den Wänden seiner Firma hängen, erkennt man, dass der Zahn der Zeit zwar gnädig, aber immerhin doch etwas an ihm genagt hat. Fritz Neuser deutet auf ein Bild, das sein erstes Autohaus am Maxtorgraben zeigt. 1962 hat er es eröffnet – und mit dem Verkauf von Goggomobilen fing er an. „Ich war nach dem Krieg der erfolgreichste Goggo-Händler Deutschlands“, sagt Neuser nicht ohne Stolz. Später wechselte er dann in die absolute Luxusklasse.

In 400 Radrennen holte der begeisterte Sportler 337 Siege

So erfolgreich wie als Autohändler war Fritz Neuser auch als Radsportler. Zwölf Deutsche Meistertitel heimste er ein. Und erkämpfte zwischen 1948 und 1957 in 400 Rennen genau 337 Siege. Ein Rekord, der noch heute Bestand hat.

Nur einen Wermutstropfen gab es in seiner Karriere. 1956 nahm er als Titelfavorit im Tandem-Verfolgungsrennen an den Olympischen Spielen in Melbourne teil – und landete im Krankenhaus. Ein russisches Team, das ihn und seinen Partner von der Bahn „schoss“, vermasselte ihm die Goldmedaille. Ansonsten aber hat sich Neuser jeden Traum erfüllt.

Helmut Reister

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