Ferienbeginn in Bayern: ADAC warnt vor Mega-Staus am Wochenende
Traditionell zum Ferienbeginn sind die Autobahnen dicht. Der ADAC warnt, dass es schlimm sein könnte wie nie – und gibt Tipps.
München - Es könnte das schlimmste Stauwochenende werden, das es je gab: Bayern und Baden-Württemberg starten in die Ferien, Bundesländer im Norden und skandinavische Länder sind schon wieder auf der Rückreise und Österreich hat Ausweichrouten gesperrt.
Was noch hinzukommt: "Unsere Buchungen für Flüge in den Süden – nach Italien und Kroatien etwa – gehen zurück und immer mehr Menschen sind mit dem Wohnmobil unterwegs", sagt Stefan Dorner vom ADAC Südbayern.
2018 zählte der Automobilclub 2.499 Kilometer Stop-and-go-Verkehr in Bayern und 93 Staus über zehn Kilometer an diesem Wochenende. Auch heuer wird sich ab Freitag in und um München jeder treffen, der auf vier Rädern unterwegs ist.
Ferienbeginn in Bayern: Das rät der ADAC
Deshalb gibt der ADAC Tipps, wie Sie (einigermaßen) stressfrei in den Urlaub starten: "Wir erwarten die erste Reisewelle für Freitag nach Schulschluss und dann am Samstagvormittag", sagt Alexander Kreipl, verkehrs- und umweltpolitischer Sprecher vom ADAC Südbayern. "Wenn man seine Ferienreise antritt, ist es also vernünftig, sich genau zu überlegen, wann man losfährt, so dass man nicht mit allen anderen unterwegs ist."
Wer unbedingt an diesem Wochenende in den Urlaub starten muss, kann sich vor dem Reiseantritt auf www.adac.de oder bei den Österreichern unter www.oeamtc.at oder in den jeweiligen Verkehrsapps der Automobilclubs über die aktuelle Stausituation informieren. Die Staus und Behinderungen werden dort ständig aktualisiert.
Kreipl empfiehlt, wenn schon am Wochenende, dann am späten Samstagnachmittag aufzubrechen. Unter der Woche komme man laut ADAC-Prognose am Dienstag oder Mittwoch am besten voran. Düstere Prognosen hat Kreipl auch für das folgende Wochenende am 3. und 4. August: "Dann nämlich startet eine zweite Reisewelle aus Bayern Richtung Süden und sorgt für Stau und Stillstand."
Vor diesen Grenzübergängen warnt der ADAC
Urlauber nach oder durch Österreich müssen mit weiteren Verzögerungen rechnen. Zum einen durch die Sperrung der Ausweichrouten (siehe Artikel unten), aber auch durch Grenzkontrollen. Der ADAC rät wegen Verzögerungen von etwa einer Stunde davon ab, über die Grenzübergänge Kiefersfelden (A93), Walserberg (A8), Passau/Suben (A3) oder die Ausweichrouten Kiefersfelden (Bundesstraße) oder Freilassing zu fahren.
Stattdessen sollen Urlauber wenn möglich über die folgenden Grenzübergänge fahren: Lindau/Bregenz (A96), Griesen (B23/B187), Mittenwald/Scharnitz (B2/B117), Achenpass (B307/B181), Wildbichl, Kössen (B176), Melleck/Steinpass (B21/B178), Simbach am Inn (B12), Obernberg/Bad Füssing.

Mega-Staus in Bayern - Nicht nur Urlauber davon betroffen
Die Staustrecken in Bayern sind vor allem viele – siehe Karte. Davon sind aber nicht nur Urlauber betroffen, sondern Ausflügler oder Münchner, die ihre Einkäufe machen. Um München wird es sich auf der A95/B2 München-Garmisch-Partenkirchen stauen, auch auf der A99 Ostumfahrung und der A96 München-Lindau.
Auch im benachbarten Ausland drohen lange Staus, besonders auf der Tauern-, Fernpass-, Brenner-, Karawanken- und Gotthard-Route. Einzige gute Nachricht: Die Lkw-Blockabfertigung auf der Inntalautobahn dürfte wenig Auswirkungen auf den Reiseverkehr haben. In der Sommerferien hat Tirol lediglich für Montag, den 29. Juli und den Brückentag nach Maria Himmelfahrt (Freitag, 16. August) eine Drosselung des Schwerlastverkehrs angekündigt.
Trotzdem: Wer kann, bleibt dieses Wochenende besser in München. Soll auch schön sein, hat man gehört.
Fahrverbote in Österreich

Entlang der A12 Inntal- und A13 Brennerautobahn in Tirol sowie der A10 Tauernautobahn in Salzburg ist wegen der Sperrung von Ausweichrouten mit zusätzlich erhöhtem Staurisiko zu rechnen.
Die Sperrungen waren erlassen worden, weil sich Anwohner, aber auch Rettungskräfte über die Verkehrsbelastung beschwert hatten. In Tirol kommt es zu Fahrverboten im Umland von Innsbruck, Reutte und Kufstein, wo zusätzlich Dosierampeln den Verkehr regeln. Wer bei starkem Verkehr von der Autobahn fährt, dem drohen Strafen von 35 bis 750 Euro. Allerdings sei laut Erich Lobensommer vom ÖAMTC Salzburg kein Fall bekannt, bei dem jemand Strafe zahlen musste. Durch die Sperrung der Ausweichrouten kam es in den Pfingstferien zu Verzögerungen im Reiseverkehr von einer Stunde, sagt Lobensommer.
Die Bestimmungen gelten an allen Wochenenden von Samstag, 7 Uhr bis Sonntag, 19 Uhr bis einschließlich 15. September und zusätzlich von Mittwoch, 14. August, ab 7 Uhr bis Samstag, 17. August, 7 Uhr.
Vom Transitgipfel am 25. Juli erhoffen sich die Automobilclubs für diese Ferien keine Linderung: "Wenn, dann werden langfristige Maßnahmen beschlossen, die noch nicht greifen", so Lobensommer.
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