Fehlstart! Holt Club-Manager Bader doch noch einen Star?

Der Sportdirektor rückt von seiner kategorischen Weigerung ab, den Kader nochmals nachzurüsten. „Ist ein Transfer machbar, könnte sich etwas tun“
NÜRNBERG Fehlstart – daran gibt es nichts zu deuteln. Der Club hat aus drei Spielen, davon zwei zuhause, nur einen Punkt geholt. Höchste Zeit, um in Klausur zu gehen, heraus finden, woran es hakt.
Zwar bemühten sich Trainer Michael Oenning („Fehler abstellen, hart arbeiten, Geduld haben“) und Manager Martin Bader („Wir wussten von Anfang an, dass wir gegen den Abstieg spielen“) in der Außendarstellung Ruhe zu bewahren. Doch hinter den Kulissen herrscht Nervosität. Wissen doch alle Beteiligten, dass bei einem erneuten Abstieg die Sisyphos-Arbeit des Neuaufbaus wieder von vorne beginnen würde – und der Verein wieder um Jahre zurückgeworfen würde. Mal wieder.
Club beobachtet die Reserve-Bänke der Konkurrenz
Deshalb rückt Bader von seiner bisherigen Position ab: „Die Personalplanung ist eigentlich abgeschlossen“, sagte Bader vor Punktspielbeginn zur AZ. Nach dem kläglichen 0:2 gegen Hannover klang dies jetzt im „kicker“ schon etwas anders. „Wenn sich irgendwo ein Türchen öffnet, ein Spieler hoch interessant und der Transfer wirtschaftlich machbar wäre, könnte sich noch etwas tun.“
Will heißen: Der Club beobachtet die Reservebänke der Ersten Ligen, wo sich bereits jetzt etliche unzufriedene Spieler tummeln und deren Arbeitgeber sich gebenenfalls auch auf ein Leihgeschäft einlassen würden, um den meckernden Profi wenigstens zum Teil von der Gehaltsliste zu haben. Was für den Club im Gegenzug „finanzierbar“ bedeuten würde.
Einer dieser Wanderarbeiter im Profizirkus ist beispielsweise Mahir Saglik, 26-jähriger Stürmer türkischer Herkunft und beim VfL Wolfsburg außen vor. „Am Mittwoch soll der Wechsel zu einem Bundesligisten über die Bühne gehen“, sagt Sagliks Berater Resa Fazeli, in Nürnberg auch kein Unbekannter. Fazeli hat unter anderem Hamit Altintop als Klient, der 2003 beinahe beim Club gelandet wäre.
Bader, gestern zu einer Stellungnahme nicht bereit, legte sich indes nicht fest, auf welcher Position sich der Club noch zu verstärken gedenkt. Nach der Heimpleite gegen Hannover wäre eigentlich auf allen Bedarf – abgesehen vom Torhüter. Wobei Oenning seine Innenverteidigung ausklammert: „Andy Wolf und Dominic Maroh waren lange verletzt. Ich glaube, dass sie relativ bald stabil werden.“
Was wenigstens eine Baustelle weniger wäre. ERG
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