FCN-Wollscheid: Ich bin bereit!

Profi-Lehrling (21) schoss beim 1:1 im Testspiel gegen PAOK Saloniki sein erstes Tor für die Hecking-Truppe. Jetzt will der Innenverteidiger seine „nächste Entwicklungsstufe zünden“
von  Abendzeitung
"Den ersten Schritt zum Profi hat er gemacht":Club-Trainer Dieter Hecking lobt  Philipp Wollscheid.
"Den ersten Schritt zum Profi hat er gemacht":Club-Trainer Dieter Hecking lobt Philipp Wollscheid. © Wolfgang Zink

Profi-Lehrling (21) schoss beim 1:1 im Testspiel gegen PAOK Saloniki sein erstes Tor für die Hecking-Truppe. Jetzt will der Innenverteidiger seine „nächste Entwicklungsstufe zünden“

NÜRNBERG Sein erstes Tor bei den Profis wurde gleich durch zwei Ereignisse getrübt. Statt Philipp Wollscheid als Schützen der Club-Führung beim 1:1 gegen PAOK Saloniki zu nennen, schrieb der Stadionsprecher in Schweinfurt Jens Hegeler den Treffer zu. „Ein starkes Stück“ für den 21-jährigen Innenverteidiger. Und: „Leider hat mein Kopfball dann nicht mal zum Sieg gereicht.“ Weil Ersatztorhüter Alexander Stephan in allerletzter Sekunde gepatzt hatte.

"Insgesamt sehr ordentlich"

Lob gab es dennoch für den 1,94-Meter-Schlaks von Trainer Dieter Hecking. „Ein paar Wackler sind noch drin, im Pass- und Stellungsspiel, gerade wenn das Tempo anzieht. Insgesamt war’s aber sehr ordentlich.“ Der 45-Jährige definiert Wollscheids Rolle so: „Er soll den Druck auf die, die vor ihm stehen, erhöhen.“ Ohne Stress, denn Hecking hält nichts von überzogenen Erwartungen. „Ich bin bereit“, versichert Profi-Lehrling Philipp, dessen Karriere bisher kurios verlief und zuletzt an Fahrt aufnahm.

Groß war Philipp schon immer

Entwicklungsstufe 1: Relativ groß war Philipp für sein jeweiliges Alter schon immer. Und mit dem Ball, das war bei seinem saarländischen Heimatverein SV Morscholz von Anfang an zu sehen, konnte er auch umgehen. Nur: Interessant wurde er erst mit 18, durfte nach seinem ersten Wechsel dann aber sofort in der Oberliga-Mannschaft des SV Hasborn kicken. Für ein halbes Jahr. Weil dann die Schnarchnasen vom Ligarivalen 1. FC Saarbrücken gemerkt hatten, dass ihnen da ein Rohdiamant durch die Lappen zu gehen drohte.

Frantz-Tipps für Wollscheid

Entwicklungsstufe 2: Auf Sicht war für den ehrgeizigen Philipp der Traditionsverein aber nicht die richtige Adresse. „Mike Frantz, mit dem ich ein paar Monate beim FCS zusammen gespielt habe, hat nach seinem Wechsel zum Club zu mir gesagt, für meine eigene Entwicklung wäre FCN-Amateurtrainer René Müller der Beste.“

Bereits hin und wieder auf der Bank

Entwicklungsstufe 3: Also wechselte er im Juli letzten Jahres an den Valznerweiher – und avancierte in der Regionalliga-Truppe schnell zum Leistungsträger: 26 Spiele, ein Tor, nur drei Gelbe Karten. Mehr als an nackten Zahlen ist Hecking interessiert. Auch wenn er Wollscheid nicht kannte, er war nach Michael Oennings Rauswurf ja erst ein paar Tage da, ließ er sich auf die Empfehlung ein, Philipp mit ins Winter-Trainingslager nach Belek zu nehmen. „Ich hatte brutal schwere Beine“, gesteht der 21-Jährige. Lohn: Er durfte in Folge regelmäßig mit den Profis trainieren, saß hin- und wieder sogar auf der Bank.

"Ersten Schritt zum Profi gemacht"

Und jetzt? „Den ersten Schritt zum Profi hat er gemacht“, sagt Hecking, stellt aber auch klar: „Philipp muss allerdings nicht meinen, er wäre schon so weit, in Kürze an den Arrivierten vorbeizuziehen.“ Wollscheid hat verstanden: „Ich werde fleißig bleiben, ich will ja die nächste Entwicklungsstufe zünden.“ Markus Löser

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