FCN: Wo es beim Club überall klemmt

Finanzchef Woy hat etliche Baustellen offen – und erklärt die finanzielle Situation. Die lässt erahnen, Manager Bader hat es zurzeit nicht leicht
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Arbeitet an der  "schwarzen Null".
Wolfgang Zink Arbeitet an der "schwarzen Null".

Finanzchef Woy hat etliche Baustellen offen – und erklärt die finanzielle Situation. Die lässt erahnen, Manager Bader hat es zurzeit nicht leicht

NÜRNBERG Planungssicherheit hätten sie sich beim Club schon vor Wochen gewünscht. Doch erst seit dem gemeisterten Relegations-Doppel gegen Augsburg können in Sachen Erster Liga Nägel mit Köpfen gemacht werden. Bei aller Freude über den Nichtabstieg: Die Verantwortlichen haben einen Berg von Arbeit zu bewältigen. Die AZ erklärt, wo es noch klemmt.

Viele Aktivitäten sind zu stemmen

Spielbetrieb: Für „eine tolle, wettbewerbsfähige Mannschaft“, so das Ziel von Manager Martin Bader, sind viele Aktivitäten auf dem Transfermarkt zu stemmen. Denn: Die Leihspieler Breno, Andi Ottl (beide Bayern), Havard Nordtveit (Arsenal London), Marcel Risse (Leverkusen), Eric Maxim Choupo-Moting und Mickael Tavares (beide HSV) kehren zunächst zu ihren Stammvereinen zurück. Mit den Abgängen von Jaouhar Mnari (FSV Frankfurt), Daniel Gygax (FC Luzern) und Thomas Broich (Brisbane) sind dies schon neun freie Stellen. Die sich auf elf erhöhen, sollten sich für den griechischen Großverdiener Angelos Charisteas und den Australier Dario Vidosic bei entsprechender WM-Form Abnehmer finden.

Fragezeichen noch hinter Mintal und Pinola

Fragezeichen stehen noch hinter Javier Pinola (brütet derzeit in Buenos Aires über einer Zusage für mindestens zwei weitere Jahre) und Marek Mintal. Dem „Phantom“ werden mangels Spielzeit Abwanderungsgedanken nachgesagt – seinen gegenteiligen Bekundungen zum Trotz.

Hecking schwebt Kader von "22 bis 24 Spielern vor"

Dieter Hecking schwebt ein Kader von „22 bis 24 Spielern vor“. Er hofft auf „zwei bis drei richtig gute“ Zugänge aus dem Pool von möglichen „acht bis zehn“ Transfers, die der Trainer „auf dem Schirm hat“. Bislang fix: Christoph Sauter (Mainz) und Almog Cohen (Netanya). Zur Kategorie „richtig gut“ zählt Hoffenheims Decker Per Nilsson. Wobei die Ablöse von 500000 Euro aus Club-Sicht noch zu drücken wäre. Fakt ist aber auch: Das Transferkarussell wird erst gegen Ende der WM in Südafrika (11. Juli) richtig rotieren. Bader: „Wir stehen nicht unter Zeitdruck.“ Aber unter dem Erwartungsdruck der Fans, die sich eine entspanntere Saison wünschen.

Mahner Klaus Schramm

Finanzen: Aufsichtsrat-Sprecher Klaus Schramm mahnte angesichts 5,8 Millionen Euro Schulden aus der Aufstiegssaison – ein Ergebnis, über das sich einige andere Erstligisten freuen würden – dringend ein positives Betriebsergebnis der abgelaufenen Spielzeit an.

Was ist aus den Pokal-Millionen geworden?

Fans wie Mitglieder fragen sich aber nach wie vor: Was ist aus den Millionen nach dem Pokalsieg und den Transfererlösen nach dem Abstieg geworden? Rund die Hälfte der Pokal-Gelder ging „als Prämie zurecht an die Spieler“, sagt Finanzchef Ralf Woy. Der Rest wurde in die Mannschaft investiert. In vorzeitige Vertragsverlängerungen mit „Dominik Reinhardt, Andreas Wolf und andere“, um „Werte für den Verein sicherzustellen“, fährt Woy fort. Gegen entsprechend üppige Gagen, versteht sich.

Bader gestand Fehler ein

Für die Transfererlöse für Ivan Saenko, Robert Vittek, Jan Koller nach dem Abstieg – die 3,9 Millionen Euro für Zvjezdan Misimovic aus Wolfsburg wurden ins Vorjahr gebucht – gönnte sich der Club einen sündhaftteuren Zweitliga-Kader. Bader gestand jüngst in der AZ den Fehler ein, dass die meisten Aufstiegshelden keine Verträge mit Zweitliga-Bezügen hatten. Dieser wirtschaftliche Kraftakt ging nur dank der sofortigen Rückkehr ins Oberhaus gut. Es blieben aber eben jene 5,8 Millionen Miese als Hypothek.

Woy will die "schwarze Null"

Aktuell ist Woys Ziel eine schwarze Null: „Daran arbeiten wir.“ Einschränkung: „Sollte eine halbe oder eine Million fehlen, würde der Verein auch nicht den Bach runter gehen. Wir werden den Club wieder in wirtschaftlich vernünftige Bahnen lenken.“ Garantie inklusive: „Ohne den Überschuss aus der Club-Anleihe“ für das neue Funktionsgebäude anzuzapfen.

Spatenstich für August/September geplant

Infrastruktur: 4,5 der erzielten sechs Millionen Euro gehen in den Neubau am Valznerweiher. Der Spatenstich ist für August/September geplant. Neu errichtet wird auch die so genannte „bisping & bisping Lounge“, das zweite VIP-Gebäude im Stadion. Die Nürnberger Bauordnungsbehörde hat für den Modulbau im Steckkasten-Prinzip ein gegossenes Fundament zur Auflage gemacht. Zudem werden sanitäre Anlagen und Belüftung verbessert. „Da entstehen uns aber keine zusätzlichen Kosten“, versichert Woy.

Und was bleibt unterm Strich? Viel Arbeit für Bader, Woy & Co. Markus Löser

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.