FCN: Vollgas – über 90 Minuten!

Pinolas Weckruf an die Kollegen, weil der Club gerne eine Halbzeit verschläft. Und Trainer Hecking warnt vor dem vermeintlich leichten Restprogramm: „Das sind schöne Brocken“
NÜRNBERG Der Ball ist rund, und ein Spiel dauert 90 Minuten! Zumindest letztere Herberger-Weisheit scheinen beim Club noch nicht alle endgültig verinnerlicht zu haben.
"Müssen lernen, dass ein Spiel 90 Minuten dauert"
Bei der unglücklichen 2:4-Pleite in Bremen hatten die FCN-Langschläfer mal wieder die erste Hälfte „verpennt“ (Kapitän Andy Wolf), um dann in Durchgang zwei durchzustarten. Zu spät, wie Javier Pinola findet: „Gegen Werder haben wir wieder eine Halbzeit verschenkt, wir müssen noch lernen, dass ein Spiel 90 Minuten dauert.“
Pinolas Appell an die Kollegen
Pinos Appell an die Kollegen ist verständlich, denn die verbummelten 45 Minuten im Weser-Stadion waren längst nicht die ersten in dieser Saison. In der Rückrunde war die Mannschaft schon zweimal zuvor ähnlich schlafmützig aufgetreten. Beim 2:1-Sieg in Berlin war die Aufholjagd noch von Erfolg gekrönt, bei der 1:2-Pleite in Gladbach ging's – auch dank einem regelwidrigen Treffers von Rob Friend – daneben.
"Wir müssen die Spannung hochhalten"
Ein Fakt, der zunehmend auch Trainer Dieter Hecking stört. Im Training legt der 45-Jährige deshalb besonders viel Wert auf die Konzentration seiner Schützlinge. Und wird auch mal lauter, wenn einer aus der Reihe tanzt. Trotzdem, oder gerade deshalb, kommt Heckings härtere Gangart bei der Mannschaft gut an. „Wir brauchen so einen Trainer, der laut mit uns spricht“, versichert Pino. Der Grund: „Wir müssen jetzt die Spannung hochhalten.“
Club ist mit Platz 15 noch lange nicht durch
Das sieht auch sein Trainer so. Mittlerweile hat sich sein Team zwar stark stabilisiert, fällt nicht, wie noch in der Vorrunde, nach einem Rückstand komplett auseinander. Dennoch ist der Club mit Platz 15 noch lange nicht durch.
Hecking: "Schöne Brocken, die da noch kommen"
„Da sind schöne Brocken, die da noch kommen“, will Hecking von einem vermeintlich leichten Restprogramm nichts wissen. Natürlich geht für die nächsten Heimgegner Mainz, (Samstag, 15.30 Uhr) und Wolfsburg (Sonntag, 11. März), prinzipiell um nichts mehr. Mit Freiburg (17. April) und Köln am letzten Spieltag (8. Mai) trifft der Club aber noch auf zwei direkte Konkurrenten im Abstiegskampf. Bei Dortmund (24. April) dürften sich bis dato auch schon alle Champions League-Ambitionen erledigt haben. Und beim HSV (1. Mai) kriselt es eh gewaltig. Aber, warnt Hecking: „Einen Selbstläufer sehe ich bei diesen sechs Spielen sicher nicht.“
Auch gegen Mainz erste Halbzeit verschalfen
Womit sich für den Club der Kreis schließt. Auch im Hinspiel beim FSV (0:1) hatte der FCN die erste Hälfte verschlafen. Und als die Mannschaft dann im zweiten Akt zur Attacke blies, wurde ihr prompt der Ausgleichstreffer von Peer Kluge aberkannt. K. Kaufmann