FCN: „Besser gespielt, als eigentlich erwartet“
Tennis: Club kehrt in die Bundesliga zurück – und will dort bleiben
NÜRNBERG Der Club ist wieder erstklassig! Keine sonderlich neue Erkenntnis, wenn es um die Profi-Kicker von Trainer Dieter Hecking ginge. Für die Tennisabteilung des 1. FC Nürnberg dagegen ist die unerwartete Rückkehr ins Oberhaus ein echtes Abenteuer.
"Haben besser gespielt ...."
Zwei Jahre lang mussten die Noris-Cracks nach dem letzten Abstieg 2007 in der Zweiten Liga darben. Und auch in der abgelaufenen Saison war der Aufstieg keineswegs geplant, wie Manager Franz-Josef Wich am Ende der Runde schmunzelnd zugeben musste: „Wir haben dann doch besser gespielt, als wir es eigentlich vorhatten.“
Aufstiegsteam bleibt zusammen
Nun kommt es also doch zum Neustart, der eigentlich keiner ist. Denn den großen Umbruch für den großen Aufbruch haben die FCN-Verantwortlichen bewusst vermieden. Wich: „Es hätte keinen Sinn gemacht, mit einem komplett neuem Team zu spielen. Wir wollten so auch den Mannschaftsgeist fördern.“
Seppi, die Tennisgranate vom Valznerweiher
Das bedeutet, die Aufsteiger um die deutschen Profis Dieter Kindelmann (ATP-Rang 152) und Alexander Flock, die Tschechen Robin Vik und Jan Mertl oder auch der Algerier Lamine Ouahab (161) sind größtenteils zusammengeblieben. Mit dem italienischen Davis-Cup-Spieler Andreas Seppi (63) wurde zudem noch eine für Club-Verhältnisse echte Granate gemeldet. Allerdings wird dieser, wie Wich schätzt, nicht öfters als zwei, drei Mal für den FCN aufschlagen.
Club-Tennis-Etat : 160 000 Euro
Denn Spieler dieser Kategorie sind nicht nur meist auf Turnieren unterwegs, sondern auch noch ziemlich teuer. Schon in Liga zwei bekamen Profis wie der Ex-Cluberer Andreas Vinciguerra, der aktuell verletzt ist, 5000 Euro pro Spieltag. Bei Seppi muss der Club noch deutlich tiefer in die Tasche greifen. Problematisch, denn der FCN-Etat blieb mit 160000 Euro gleich.
Wich hofft auf 2000 Fans pro Heimspiel
„Aachen oder Halle mit ihren Großsponsoren haben aber das Doppelte oder das Dreifache zur Verfügung“, wie Wich weiß. Die wirklich großen Namen bekommen die rund 2000 Zuschauer, die der FCN für die Bundesliga-Saison pro Spieltag auf der Anlage am Valznerweiher erwartet, eher bei den Favoriten wie Düsseldorf oder Mannheim mit ihren Stars wie Albert Montanes (ATP-Rang 30, Spanien) oder French Open-Halbfinalist Jürgen Melzer (ATP-Rang 16, Österreich) zu sehen.
Realistische Chance auf Klassenerhalt
Unter diesen Voraussetzungen ist das Saisonziel relativ klar: Klassenerhalt. „Und darauf haben wir auch eine realistische Chance“, versichert Wich. Auch, weil nach dem überraschenden Rückzug von ETUF Essen nur noch eines der verbleibenden neun Teams absteigen muss. Und wer weiß, vielleicht muss der Club-Manager am Saisonende wieder zugeben, doch besser gespielt zu haben, als man eigentlich vorhatte. Krischan Kaufmann
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