FC Ingolstadt vor schwierigem Neubeginn

Ingolstadt (dpa/lby) - Entsetzen, Fassungslosigkeit, Leere: Der Absturz in die 3. Fußball-Liga traf beim FC Ingolstadt alle heftig, von den Spielern über die Fans bis zu den Verantwortlichen und dem Trainer, dessen Rettungsmission kurz vor dem Ziel scheiterte. "Dass es so endet, ist brutal", stöhnte Chefcoach Tomas Oral, der über seine persönliche Zukunft nach dem 2:3 (1:3) im eigenen Stadion gegen den SV Wehen Wiesbaden nicht groß reden wollte: "Es spielt keine Rolle, was mit mir ist."
Der Frust saß tief beim 46-Jährigen, der den FCI vor acht Wochen in der 2. Liga am Tiefpunkt übernommen hatte. Nach dem 2:1 im Hinspiel in Wiesbaden schien ein Happy End ganz nah. Als Oral kam, war eine Zusammenarbeit bis zum Saisonende "abgemacht" worden, wie er am Dienstagabend betonte. Für Vorstandschef Peter Jackwerth aber bleibt Oral beim Neubeginn "eine Option" für die Position des Trainers.
Die Verantwortlichen der Schanzer sind nun gefordert. Nur zwei Jahre nach dem Bundesliga-Abstieg folgte der nächste Absturz. "Wir sind nicht heute abgestiegen", sagte Jackwerth. Der 61-Jährige bewertete die gesamte Katastrophensaison, nicht nur das finale Aufbäumen unter Oral: "Wenn man vier Trainer, einen Geschäftsführer und einen Sportdirektor verbrennt, sieht man, welche Probleme wir haben."
Es gilt nun, rasch einen Trainer und einen Sportdirektor zu finden und dann einen Kader zusammenstellen, der in der 3. Liga neu angreifen kann. Jackwerth verwies aber auf "ein anderes Budget", das eine Klasse tiefer zur Verfügung steht. "Mal gucken, ob wir den einen oder anderen Spieler halten können", sagte er.
Oral erteilte noch einen Ratschlag: "Der Verein muss sich schütteln und dann neu aufstellen in vielen Bereichen. Ich wünsche dem FCI bei seinen Entscheidungen ein glückliches Händchen."