FC Augsburg will Bayern ärgern: Baum umgarnt Torwart Kobel

In der Hinrunde lösten die Augsburger mit ihrem 1:1 in München bei den Bayern eine kapitale Krise aus. Vor dem Wiedersehen stehen die Vorzeichen «nicht günstig». Ein Youngster gibt sich betont cool.
von  dpa
Torhüter Gregor Kobel. Foto: Stefan Puchner
Torhüter Gregor Kobel. Foto: Stefan Puchner © dpa

Augsburg (dpa/lby) - Jammern mag Manuel Baum nicht, auch nicht vor der extremen Herausforderung gegen den FC Bayern München. Der Trainer will mit dem abstiegsbedrohten FC Augsburg vielmehr trotz erheblicher Personalnot den deutschen Serienmeister am Freitagabend (20.30 Uhr) in der Fußball-Bundesliga wie schon beim Hinspiel gehörig ärgern.

"Wir konnten den Bayern einiges abverlangen und einen Punkt entführen", erinnerte Baum am Mittwoch an das 1:1 der Hinrunde, das die damals bis dahin unantastbaren Münchner urplötzlich in eine heftige sportliche Krise stürzte. Auch damals seien die Vorzeichen vor der Partie "nicht günstig" gewesen, bemerkte der FCA-Coach.

Der Tabellenfünfzehnte muss unter anderem ohne den gesperrten Kapitän Daniel Baier und den verletzten Torjäger Alfred Finnbogason antreten. Dazu fällt der wichtige Innenverteidiger Jeffrey Gouweleeuw weiterhin aus. "Wir kriegen eine schlagkräftige Mannschaft auf den Platz", versprach Baum dennoch den FCA-Fans für die Partie in der ausverkauften WWK Arena.

Neben einigen Langzeitverletzten muss er zudem die Mittelfeldspieler Jan Moravek (starke Prellung) und Ja-Cheol Koo (Rücken) ersetzen. In der Offensive droht André Hahn mit Wadenproblemen auszufallen. Die Rollen sind nicht erst seit dem heftigen 0:4 der Augsburger am Sonntag in Bremen klar verteilt. "Die Bayern haben sich nach dieser 'Schwächephase' in der Hinrunde extrem stabilisiert", betonte Baum.

Ein "Highlight" ist die Partie für Augsburgs neue Nummer 1 Gregor Kobel. "Wir wollen dieses Spiel gewinnen", äußerte der 21-Jährige am Mittwoch kess. "Man muss sich nicht verrückt machen, weil der FC Bayern kommt", bemerkte der 1,94 Meter große Schlussmann cool.

Der in der Winterpause vom Liga-Konkurrenten 1899 Hoffenheim ausgeliehene Kobel konnte sich in der Vorbereitung gegen Andreas Luthe und Fabian Giefer den Platz im Tor erkämpfen. "Wichtig ist, dass ich ein sicherer Rückhalt bin", sagte Kobel.

Baum, früher selbst Torwart, ist angetan von seiner neuen Nummer 1. Er würde Kobel gerne über die Saison hinaus an den FCA binden. "Das Engagement kann gerne weitergehen", sagte Baum bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Kobel vor dem Bayern-Spiel. "Wir haben einen ganz jungen Torhüter im Tor, der die Sache sehr gut macht." Und Kobel werde an der Aufgabe mit den Augsburgern "weiter wachsen".

Gegen die Bayern wird es auch auf den Schlussmann besonders ankommen, wenn es wieder zu einer bösen FCA-Überraschung für den Favoriten kommen soll. Kobel profitiert inzwischen auch von Tipps, die ihm der neue Baum-Assistent und Ex-Nationaltorhüter Jens Lehmann geben kann. Zu seiner Zukunft äußerte sich Kobel am Mittwoch zurückhaltend. "Die Entscheidung liegt nicht alleine bei mir", sagte er mit dem Verweis auf den Vertrag in Hoffenheim, der noch bis zum 30. Juni 2020 läuft.

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