Favoritenrolle als Last

FÜRTH - Greuther Fürth: Wehens Blitz-Tor von Siegert ist auch unvergessen, aber Benno Möhlmann weiß Rat gegen den Tabellenletzten. Die Warnung des Trainers: "Besonders bei Standards aufpassen." Reisinger wieder fit, aber Einsatz fraglich.
Wehen? Da war doch was. Richtig, das schnellste Tor der Zweitliga-Geschichte. Es war am 9. Spieltag der letzten Saison, am 5. Oktober 2007, als Wehens Benjamin Siegert nach acht Sekunden ins Fürther Tor traf. Das Spiel endete 1:1 und war Wehens bislang einziger Auftritt in Fürth. Heute, am Freitag, erfolgt der zweite und die Vorzeichen sind klar verteilt.
Fürth mit einer bärenstarken Leistung und einem 2:1-Sieg in Rostock geht als haushoher Favorit gegen den von verletzungsbedingten Ausfällen (sieben Spieler fehlen) geplagten Tabellenletzten ins Spiel. Aber das sind keine guten Vorzeichen. Denn die Fürther haben gegen so genannte schwächere Gegner oft die größten Probleme. Was Trainer Benno Möhlmann, der Wehen zweimal beobachten ließ, gerne vergessen machen will. Sein Credo: „Wenn wir uns immer weiter verbessern, müssen wir uns immer weniger um den Gegner kümmern.“ Also will Benno gegen Wehen wieder, wie in Rostock, die gelungene Mischung aus Kampf und Kombinationen sehen.
"Werde vorher die Frische der Kandidaten prüfen"
Ob der wieder genesene Stefan Reisinger dabei mitmachen darf, ist unwahrscheinlich. Zu gut funktionierte zuletzt das Pärchen Takyi/Allagui, unterstützt von Ilicevic und Nehrig, gefüttert von Burkhardt. „Anlass zu Änderungen gibt es nicht“, sagt Möhlmann. Einschränkung: „Ich werde allerdings am Spieltag die körperliche Frische der Kandidaten nochmals überprüfen und erst dann über die endgültige Aufstellung entscheiden.“
Mit auf den Weg gegen Wehen wird Möhlmann seinen Profis geben, „bei Standards aufzupassen, denn der SV hat viele groß gewachsene Spieler“. Und: „Sie kontern schnell aus dem Mittelfeld heraus, speziell über Siegert und Diakité.“ Siegert? Schnell? Da war doch noch was. Möhlmann: „Ich hoffe mal, dass wir den Anstoß bekommen und dann in der Lage sind, acht Sekunden den Ball zu halten, damit Siegert seinen Rekord nicht verbessern kann.“ Keine Frage, die Stimmung ist bestens in Fürth. ERG