Fast Blinder nimmt an Extremlauf teil
Der 34-jährige Sportler stellt sich diesen Samstag der Braveheart Battle
Münnerstadt Rund um die Kurstadt Bad Homburg (Hessen) fiel in den vergangenen Wochen ein Jogger mit eigenwilligen Trainingsmethoden auf: Er robbte unter Dornenhecken durch, schleppte Baumstämme durch den Wald, schlängelte sich durch einen Bachlauf unterhalb einer Straße hindurch – und blieb dort stecken. „Ich konnte mich glücklicherweise selbst befreien“, erzählt Harald Lange.
Der Extremsportler ist seit seiner Geburt fast blind und immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Diesen Samstag stellt er sich im unterfränkischen Münnerstadt der „Braveheart Battle“. Das ist ein fast 30 Kilometer langer Hindernislauf – laut Veranstalter nur was für die „ganz Harten“.
Der Startschuss fällt um Punkt elf Uhr. Mit ihm beginnen die Stunden des Leidens. Die Strecke bietet heftige Steigungen und rutschige Böschungen. Doch das ist nicht das schlimmste. Die etwa 3000 Teilnehmer müssen sich durch eiskaltes Wasser kämpfen, über brennende Hindernisse springen, eine über sechs Meter hohe Wand erklimmen und durch Schlammlöcher kriechen. Kein Wunder, dass der Notarzt in den vergangenen Jahren stets gut beschäftigt war. Auch Harald Lange hat er schon behandelt.
Der Bad Homburger war 2014 zum ersten Mal dabei. An einem Baumstamm war der Lauf für ihn zu Ende. Er sah ihn nicht und rannte dagegen – sein Kopf blutete. Mit Verband um die Wunde schleppte er sich nach knapp vier Stunden dennoch über die Ziellinie. Dieses Jahr macht ihm das kalte Wasser Sorgen. „Da ist die Muskulatur wie eingefroren. Aber ich bin kein Weichei“, sagt Lange.
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