Familienstreit nervte ihn, da stach er zu
ASCHAFFENBURG - Die beiden jungen Frauen wollten ausgehen und stritten sich deswegen mit ihrer Mutter. Der Bruder konnte den Streit nicht mehr mit anhören und griff seine Schwestern mit dem Messer an.
Weil ihn ein Streit seiner beiden Schwestern mit der Mutter stresste, hat ein junger Mann auf die Mädchen eingestochen. „Ich weiß nicht, was in dem Augenblick in mich gefahren ist“, sagte der 19-Jährige am Dienstag vor dem Landgericht Aschaffenburg. „Ich hatte nicht vor, die umzubringen.“ Die Auseinandersetzung habe ihn genervt, auch weil die Schwestern die Mutter geschubst hätten. „Ich hab' halt einfach zugestochen.“ Er bereue die Tat, sagte der Mann zu Prozessbeginn vor der Jugendkammer.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung vor. Seine 22 Jahre alte Schwester hatte durch zwei Messerstiche lebensgefährliche Verletzungen erlitten. Das andere Opfer, eine 21-Jährige, war weniger schwer verletzt worden.
Am Tattag im vergangenen Juli hatten sich die jungen Frauen mit ihrer Mutter gestritten. Die Mädchen wollten der Anklage zufolge ausgehen, die Mutter war dagegen. „Wir wollen ausziehen, lasst uns endlich“, sollen die Mädchen nach Worten des Angeklagten gesagt haben. Irgendwann eskalierte die Situation.
„Die haben sie geschubst“, sagte der 19-Jährige über den angeblichen Angriff der Töchter auf die Mutter. Der Angeklagte schnappte sich daraufhin nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft das Küchenmesser und stach von hinten auf seine Schwestern ein. Erst der Vater konnte seinen Sohn stoppen.
dpa
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