Familienglück ist zerstört

Freunde und Familie trauern um Udo N. (46) Der Vater zweier Buben wurde von einem Selbstmörder mit in den Tod gerissen. Seine Kinder bleiben in Klinik.
von  Abendzeitung
In diesem BMW starb Udo N.
In diesem BMW starb Udo N. © dpa

Freunde und Familie trauern um Udo N. (46) Der Vater zweier Buben wurde von einem Selbstmörder mit in den Tod gerissen. Seine Kinder bleiben in Klinik.

ALTENSTADT/DIETENHEIM Der Schock sitzt tief. Dennis (10) und Kevin (5) überlebten nur um Haaresbreite den schrecklichen Verkehrsunfall auf der A7. Ihr Vater starb in den Trümmern seines BMW. Udo N. (46) und seine Buben waren auf dem Heimweg vom Skilaufen, als ein Amokfahrer sie bei Altenstadt absichtlich rammte und den Familienvater mit in den Tod riss.

Udo N. war eine liebevoller Vater. Für seine Buben tat er alles. Als Dennis vor gut fünf Jahren seine Leidenschaft für Fußball entdeckte, übernahm Udo N. als Trainer die E-Jugend beim TSV Dietenheim. „Er ging in seiner Vaterrolle richtig auf“, erzählt Vereins-Präsident Waldemar Gorzel.

Zusammen mit seiner Frau Phuangphet, einer Thailänderin, und seinen Söhnen lebte Udo N. in einem schmucken Haus. Finanzielle Sorgen hatte die Familie kaum, erzählen Nachbarn. Die Eltern besaßen eine große Metzgerei, die sie vor Jahren zu Geld machten.

Die Ehefrau bricht zusammen

Das Familienglück ist für immer zerstört, weil ein 59-Jähriger aus Memmingen nicht mehr leben wollte. Als Geisterfahrer rammte er Dienstagnachmittag auf der A7 absichtlich den 7er BMW von Udo N.

Der 46-Jährige wurde im Wrack eingeklemmt. Ein Prokurist, der zufällig Zeuge des Unfalls wurde, zog die beiden Buben aus der völlig zertrümmerten Limousine. „Ihre Kinder sind in Sicherheit“, versuchte er den im Sterben liegenden Familienvater zu trösten (AZ berichtete).

Als Phuangphet N. vom Tod ihres Mannes erfuhr, brach sie unter Tränen zusammen. Doch ihre Söhne haben den Horror-Crash überlebt. Zusammen mit ihrem Schwiegervater besuchte sie gestern Dennis und Kevin im Uniklinik Ulm. Die Buben werden noch einige Tage dort bleiben.

Die Trauer in Dietenheim ist groß. Innerhalb von nur 48 Stunden sind in dem 6500 Einwohner zählenden Ort im Alb-Donaukreis vier Menschen tödlich verunglückt: Am Montag waren drei Jugendliche auf dem Heimweg von der Disco auf der A96 bei Blitzeis in den Tod geschleudert. „Für sie findet am Samstag eine Trauerfeier in der Kirche St.Martin statt“, erzählt Bürgermeister Sigisbert Straub. Wenig später werden die Bürger von Dietenheim auch Udo N. zur letzten Ruhe betten. Ralph Hub

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.