Familiendrama versetzt Anwohner in Schockstarre

Eine 32-jährige Frau soll ihre Töchter im Alter von zwei und vier Jahren ertränkt haben
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Rote Rosen, Kerzen und Kuscheltiere liegen vor dem Haus, in dem die kleinen Mädchen starben.
dapd/Patrick Sinkel Rote Rosen, Kerzen und Kuscheltiere liegen vor dem Haus, in dem die kleinen Mädchen starben.

Grausame Familientragödie:  Eine 32-jährige Frau soll ihre Töchter im Alter von zwei und vier Jahren ertränkt haben

Aschaffenburg - Vor dem unscheinbaren Mietshaus haben Anwohner Kerzen aufgestellt. Dazwischen sitzt ein kleines Plüschschaf, auch ein Bund roter Rosen wurde abgelegt. Die Menschen in der gutbürgerlichen Gegend von Aschaffenburg sind schwer erschüttert und können nicht fassen, welch grausame Familientragödie sich hier abgespielt hat, der zwei kleine Mädchen zum Opfer fielen. Nach Überzeugung von Polizei und Staatsanwaltschaft wurden die erst zwei und vier Jahre alten Kinder von ihrer Mutter ertränkt.

Einige Schulkinder kommen am Freitag vorbei, und bleiben beim Anblick der Grab- und Teelichter andächtig stehen. Eine junge Frau legt zu den roten auch noch einen Strauß weißer Rosen. Gekannt habe sie die Kinder nicht, sagt sie. „Aber ich bin ein sensibler Mensch und das hat mich sehr betroffen gemacht.“ Anwohnerin Renate Steigerwald sagt: „Wir sind bestürzt, dass so etwas in der Nachbarschaft passiert ist und fragen uns natürlich, warum.“

Die Hintergründe sind noch vollkommen unklar. Der Vater hatte seine Töchter am Donnerstagabend leblos aufgefunden und gegen 17.40 Uhr die Beamten alarmiert. Rettungskräfte versuchten verzweifelt, die Kinder wiederzubeleben, konnten ihnen aber nicht mehr helfen.

Die Ermittler sind fest davon überzeugt, dass die 32-jährige Mutter ihre beiden Töchter getötet hat. Der Tatverdacht habe sich durch die Befragung des Vaters und der Anwohner erhärtet, sagt Polizeisprecher Karl-Heinz Schmitt. Er fügt an: „Wir ermitteln gegen sie wegen Mordes.“

Die womöglich psychisch kranke Frau hatte allem Anschein nach versucht, sich nach der Tat das Leben zu nehmen. Sie wurde schwer verletzt im Haus aufgefunden und in eine Klinik gebracht. Nach einer Notoperation liegt sie auf der Intensivstation, schwebt aber nicht in Lebensgefahr. Die 32-Jährige, die von der Polizei bewacht wird, ist nicht vernehmungsfähig. Sobald es ihr Gesundheitszustand zulässt, soll sie dem Haftrichter vorgeführt werden.

Offenbar hatte die Frau ihre Töchter im heimischen Badezimmer unter Wasser gedrückt. „Tod durch Ertrinken“ lautet der Befund der Obduktion. Im Haus fanden die Ermittler zudem Hinweise, dass die Kinder zuvor betäubt wurden. Dies wird noch durch eine toxikologische Untersuchung überprüft. Rein äußerlich wiesen die Kinder keine Verletzungen auf.

Die aus Nordrhein-Westfalen stammende Familie wohnte erst seit 3. Februar in dem Einfamilienhaus im Aschaffenburger Stadtteil Damm. Kriminalpolizei, Staatsanwaltschaft und Gerichtsmediziner waren hier mehrere Stunden mit der Spurensicherung beschäftigt. Auf dem Rasen hinter dem Haus liegt noch Schnee. Deutlich zu erkennen sind Fußspuren. Fußspuren von Kleinkindern.

 

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