Familiendrama in Freising: Vater erschießt Sohn und tötet sich
FREISING - Nur wenige Tage nach dem Familiendrama von Eichenau wird Bayern am Osterwochenende von einer weiteren Tragödie erschüttert. In Freising hat ein Mann seinen kleinen Sohn erschossen und danach sich selbst getötet. Die Ehefrau überlebte schwer verletzt.
Es ist der Karsamstag, kurz nach Mitternacht: Ayet K. (40) betritt die Wohnung in einem Mehrfamilienhaus am Stadtrand von Freising. Nach der Trennung von seiner Frau Dinore leben dort außer der 32-Jährigen die beiden gemeinsamen Kinder des Paares, Aulon (5) und Ronart (2). Es soll zu einem heftigen Streit gekommen sein, bei dem der 40-Jährige mehrere Schüsse aus seiner Pistole abgibt. Dinore K. wird getroffen, mit letzter Kraft ruft sie die Polizei. Die Beamten eilen zur Wohnung. Als sie die Eingangstüre öffnen, bietet sich ihnen ein furchtbares Bild. Ayet hat seinen Sohn Aulon erschossen, seine Frau überlebt schwer verletzt. Ayet K. richtet sich selbst.
Über die Hintergründe der Bluttat gibt es zunnächst nur Spekulationen. Nach Angaben von Freunden des aus Serbien (Ayet) und dem Kosovo (Dinore) stammenden Paares hat sich Dinore vor etwa einem halben Jahr getrennt. Die Frau blieb mit den beiden Kindern in Freising wohnen, Ayet zog aus der gemeinsamen Wohnung aus und lebte zuletzt in Hohenkamm. Wie Freunde der AZ am Samstagmorgen erzählten, soll der Busfahrer sehr unter der Trennung von seiner Frau gelitten haben. Es ist von einer tiefen Depression die Rede: "Er wollte sie wohl zurückerobern, war rasend vor Eifersucht", sagt ein Bekannter.
Dinore K. wurde am Samstagmorgen operiert. Ihr Zustand ist kritisch. Der zweieinhalb Jahre alte Ronart blieb bei der Bluttat unverletzt. Er wird von einem Kriseninterventionsteam betreut. (AZ)
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