Familien-Tragödie: Dreijähriger Bub findet seine toten Eltern
Blutverschmiert und völlig verstört stand der dreijährige Bub vor dem Haus seiner Eltern in Zeitlarn bei Regensburg. Eine Passantin alarmierte die Polizei. Im Haus fanden die Beamten die Leichen der Eltern. Ein Eifersuchtsdrama hatte wohl zu dem schrecklichen Blutbad geführt.
ZEITLARN Diesen Tag wird der kleine Mario (3) nie in seinem Leben vergessen können. Er fand am Montag früh in Zeitlarn bei Regensburg die Leichen von Mama und Papa – offenbar das blutige Ende eines furchtbaren Familiendramas.
Kurz nachdem sich Marios beide ältere Schwestern Jenni (13) und Julia (10) auf den Weg zur Schule gemacht hatten, muss es zwischen den Eltern zu dem folgenschweren Streit gekommen sein. Ersten Ermittlungen der Polizei zufolge hat ein Partner den anderen erschossen und sich dann selbst das Leben genommen. „Der genaue Tatablauf ist noch unklar“, betonte Polizeisprecher Michael Rebele. Die Leichen weisen mehrere Schussverletzungen auf. Neben ihnen lagen zwei Faustfeuerwaffen am Boden.
In der Ehe von Stefan und Anja P. kriselte es seit längerer Zeit. Die 38-Jährige hatte sich wohl in einen anderen Mann verliebt, wie Bekannte erzählen, und wollte sich deshalb angeblich trennen. Möglicherweise war das der Auslöser für das Blutbad.
Der kleine Mario hat den Lärm vermutlich mitbekommen und wollte nachsehen. Unvermittelt stand der Bub plötzlich vor den Leichen seiner Eltern. Er ging zu den blutverschmierten Körpern und rüttelte sie, doch Papa und Mama rührten sich nicht mehr. Völlig verstört und blutverschmiert lief der Bub gegen 8.15 Uhr aus dem Mehrfamilienhaus in Zeitlarn auf die Straße.
Eine Fahrerin, die zufällig vorbeikam, stoppte und kümmerte sich um den blutverschmierten Buben. Gemeinsam mit ihm ging sie zur Wohnung der Familie. Weil die Tür zur Dachgeschosswohnung verschlossen war, rief die Frau die Polizei. Die Beamten brachen die Tür auf und fanden die Leichen am Boden, daneben lagen die beiden Waffen.
Jenni und Julia wurden von Polizisten an der Schule abgeholt. Möglichst behutsam musste ihnen das schreckliche Familiendrama erklärt werden. Die drei Kinder sind inzwischen in der Obhut von Psychologen. R. Hub, A. Uhrig